Was ist das WHO Health Technology Access Programme (HTAP)?
Das Health Technology Access Programme (HTAP) der Weltgesundheitsorganisation ist eine globale Initiative, die darauf abzielt, den Zugang zu Gesundheitstechnologien in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu verbessern. Es basiert auf dem COVID-19 Technology Access Pool (C-TAP) und ist eng verknüpft mit dem mRNA-Technologietransferprogramm. HTAP versteht sich als Antwort auf Ungleichheiten in der Gesundheitsversorgung, will Technologietransfer erleichtern, regionale Produktionskapazitäten aufbauen und dabei mit Akteuren wie dem Medicines Patent Pool und ausgewählten Forschungseinrichtungen kooperieren.
Doch was auf den ersten Blick wie ein solidarischer Akt wirkt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als technokratisches Projekt mit weitreichenden geopolitischen und ökonomischen Implikationen.
Der technokratische Kolonialismus der WHO
Die Weltgesundheitsorganisation präsentiert HTAP als „Hoffnung für den globalen Süden“. Doch in Wahrheit manifestiert sich hier ein System globaler Kontrolle unter dem Deckmantel der Gesundheitssolidarität. Wer genau hinsieht, erkennt in HTAP weniger ein Programm zur Stärkung lokaler Autonomie als vielmehr ein Instrument zur Durchsetzung westlich dominierter Bio-Politik.
1. Zentralismus statt Selbstbestimmung
Die WHO steuert HTAP zentral. Länder des Globalen Südens sind nicht gleichberechtigte Partner, sondern Abnehmer „ausgewählter“ Technologien. Die Definition dessen, was gebraucht wird, liegt nicht bei den betroffenen Regionen selbst, sondern bei einer kleinen Schaltzentrale globaler Gesundheitsbürokratie. Dies ist das Gegenteil von partizipativer Entwicklung.
2. Lizenzverwaltung statt Technologie-Freiheit
Statt offene Technologien zu verbreiten, setzt HTAP auf die Verwaltung geistiger Eigentumsrechte über den Medicines Patent Pool. Patente bleiben bestehen, Transfer erfolgt auf Basis selektiver Lizenzvergabe. So bleibt der Zugang beschränkt und kontrolliert. Die angebliche Hilfe ist faktisch ein Leihsystem mit Auflagen, das echte Unabhängigkeit verhindert.
3. mRNA als hegemoniale Plattform
Die Integration des mRNA-Technologieprogramms zeigt: Hier geht es nicht nur um klassische Medizinprodukte, sondern um die globale Durchsetzung einer neuen, proprietären Biotechnologie-Plattform. Anstatt vielfältige, lokal angepasste Lösungen zu fördern, wird ein biotechnologisches Einheitsmodell exportiert – samt Abhängigkeiten von Herstellern wie Moderna oder BioNTech.
4. Globale Machtarchitektur statt Gesundheitsgerechtigkeit
HTAP ist Teil einer umfassenden Strategie zur Zentralisierung globaler Gesundheitsgovernance. Akteure wie GAVI, CEPI und Gates Foundation stehen im Hintergrund, ohne demokratische Kontrolle. Die Verquickung von Philanthropie, Technokratie und globalem Krisenmanagement führt zu einer neuen Form von Bio-Kolonialismus: Der Körper der Menschen im Globalen Süden wird zum Testfeld und Markt.
5. Keine Transparenz, keine Rechenschaft
Wer entscheidet über „prioritäre Technologien“? Nach welchen Kriterien? Welche Interessen stehen hinter den Auswahlprozessen? HTAP bleibt Antworten schuldig. Die Intransparenz ist systemisch: Weder die Zivilgesellschaft noch kritische Wissenschaften haben Einfluss auf die strategische Ausrichtung.
Fazit:
HTAP ist nicht der Weg in eine gerechtere Welt, sondern ein Symptom eines tieferliegenden Problems: Die medizinische Versorgung wird zunehmend zum geopolitischen Machtinstrument. Statt Befreiung droht ein neuer digital-biologischer Kolonialismus unter WHO-Flagge. Was wir brauchen, ist nicht mehr Verwaltung, sondern radikale Offenheit, dezentrale Forschung und die Rückgewinnung technologischer Souveränität von unten.
WHO fördert neuen Bio-Kolonialismus – mRNA statt medizinischer Vielfalt