11. Mai 2025

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Sind wir auf Sonnenstürme ausreichend vorbereitet?

 

Sonnenstürme jagen Protonen innerhalb weniger Minuten in Richtung Erde. Dort können sie das Erdmagnetfeld stören und für großflächige Blackouts sorgen. Auch elektrische Geräte und Kraftwerke können dadurch große Schäden davontragen. Vorhersagen sind extrem schwieirg. Sind wir darauf vorbereitet?

Erst im Jahr 1989 hatte ein Sonnensturm die kanadische Provinz Quebec für rund neun Stunden lahmgelegt. Im Jahr 1972 ließ eine solche elektromagnetische Ladung Dutzende Minen vor der Küste Vietnams explodieren, als das US-Militär dort stationiert war. Und im Jahr 1859 sorgte ein solcher Sonnensturm nicht nur für eine Störung des Telegrafennetzes, sondern auch dafür, dass die Polarlichter sogar in der Karibik und anderen Ländern in Äquatornähe zu sehen waren.

Dieses sogenannte “Carrington-Ereignis” ließ eine Welle an magnetisiertem Plasma die Erde treffen, woraufhin das Erdmagnetfeld mehrere Terawatt an Energie freisetzte. Ein solches Ereignis hätte heute, in unserer technologisierten Welt, extreme Folgen. Wenn man dann noch bedenkt, dass der aktuelle Aktivitätszyklus der Sonne die Wahrscheinlichkeit eines geomagnetischen Sturms erhöht, wird auch klar, dass Präventivmaßnahmen sinnvoll sind.

Problematisch ist allerdings, dass solche Sonnenstürme mit den aktuellen technischen Möglichkeiten nicht vorhersehbar sind. Und wenn es zu einem solchen Ereignis kommt, bleiben im schlimmsten Fall gerade einmal 15 Minuten Zeit, um entsprechende Vorbereitungen zu treffen. Die Reparatur von durchgeschmorten Hochspannungstransformatoren würden wohl Monate brauchen, zumal die Spulen dafür extrem teuer sind und es deshalb kaum Ersatzspulen gibt. Ganz zu schweigen von den zerstörten Computern und Servern samt Datenverlusten.

Ein weiteres Problem sind die Atomkraftwerke. Wenn diese für längere Zeit ihre externe Stromversorgung verlieren, beeinträchtigt dies die Betriebsfähigkeit. Selbst die Reaktorkerne könnten Schaden erleiden. Man stelle sich dutzende “Fukushimas” oder “Tschernobyls” vor … Hinzu kommt der Umstand, dass ziemlich sicher sämtliche Solaranlagen ausfallen, weil die Wechselrichter durchbrennen (sofern man diese nicht rasch genug vom System trennt), sodass auch eine autarke Energieversorgung für die Übergangszeit leiden würde.

Zwar versuchen Wissenschaftler mithilfe von KI-Systemen die Ausrichtung des Magnetfeldes durch Datenanalysen zu bestimmen, doch selbst so wären Vorhersagen maximal vier Stunden früher möglich. Ein Entrinnen vor einem solchen Sonnensturm gibt es allerdings nicht. Lediglich die Möglichkeit, die eigenen elektronischen Geräte mittels Faraday-Käfigen vor Schäden zu schützen.

 

Sind wir auf Sonnenstürme ausreichend vorbereitet?