Das FBI hat unter Leitung von Kash Patel zwei Anführer des Netzwerks „764“ verhaftet, das Kinder weltweit erpresste und missbrauchte. Leonidas Varagiannis und Prasan Nepal sollen ein extremistisches Unternehmen betrieben haben. Es kursieren auch Spekulationen über eine satanistische Ausrichtung der Gruppe. Die Verhaftungen sind ein Schlag gegen den Online-Missbrauch von Kindern.
Unter der Leitung von FBI-Direktor Kash Patel hat das US-Justizministerium (DOJ) am 30. April 2025 die Festnahme von Leonidas Varagiannis (21, alias „War“) in Griechenland und Prasan Nepal (20, alias „Trippy“) in North Carolina bekanntgegeben. Die beiden werden beschuldigt, eine der abscheulichsten Online-Operationen der jüngeren Geschichte orchestriert zu haben, die Kinder weltweit in einem Netz aus Erpressung, Missbrauch und Gewalt gefangen hielt.
Während die Ermittlungen konkrete Anklagen und Beweise liefern, tauchen in der Berichterstattung Spekulationen über eine „satanistische“ Komponente auf, die jedoch mit Vorsicht zu betrachten ist.
764: Das Netzwerk des Schreckens
Das Netzwerk „764“ wird vom als „nihilistisches, gewalttätiges, extremistisches Netzwerk“ beschrieben, das Teil eines größeren kriminellen Geflechts namens „the Com“ ist. Ziel von 764 war es, durch die gezielte Ausbeutung besonders verletzbarer Gruppen, insbesondere Minderjähriger, soziale Unruhen zu schüren und die bestehende Weltordnung zu destabilisieren.
Laut der DOJ-Pressemitteilung vom 30. April 2025 operierten Varagiannis und Nepal als Anführer der Untergruppe „764 Inferno“, die über verschlüsselte Plattformen wie Telegram, Snapchat und Roblox agierte. Ihre Methoden waren ebenso perfide wie grausam: Kinder wurden durch Grooming-Taktiken in private Gruppen gelockt, erpresst und dazu gezwungen, kinderpornografisches Material (Child Sexual Abuse Material, CSAM) zu produzieren, Selbstverletzungen durchzuführen, Tierquälerei zu begehen oder sogar Suizid zu begehen.
Die Ermittler identifizierten mindestens acht minderjährige Opfer, einige davon erst 13 Jahre alt. Die Angeklagten sollen digitale „Lorebooks“ erstellt haben – Sammlungen von CSAM und gewalttätigem Material, die als Währung innerhalb des Netzwerks gehandelt, in verschlüsselten „Vaults“ archiviert und zur Rekrutierung neuer Mitglieder verwendet wurden.
„Die Angeklagten haben eines der abscheulichsten Online-Kinder ausbeutenden Unternehmen orchestriert, das uns je begegnet ist“, erklärte Generalstaatsanwältin Pamela Bondi. FBI-Direktor Kash Patel betonte: „Diese Angeklagten haben andere angeworben, um Kinder auszubeuten, und eine Anleitung für den widerwärtigen Inhalt erstellt, den sie wollten.“ Bei einer Verurteilung drohen Varagiannis und Nepal lebenslange Haftstrafen.
Die Verhaftungen: Ein Schlag gegen „the Com“
Die Festnahmen markieren einen bedeutenden Erfolg im Rahmen der DOJ-Initiative „Project Safe Childhood“, die seit 2006 Kinderausbeutung bekämpft. Prasan Nepal wurde am 22. April 2025 in High Point, North Carolina, festgenommen, während Leonidas Varagiannis, ein US-Bürger mit Wohnsitz in Thessaloniki, am 29. April 2025 in Griechenland verhaftet wurde. Die Zusammenarbeit internationaler Strafverfolgungsbehörden unterstreicht die globale Dimension des Falls.
„The Com“ bezeichnet ein übergeordnetes Netzwerk und Plattformen, die Cyberkriminelle, einschließlich der Mitglieder von „764“, nutzen, um Kinderausbeutung, CSAM-Verbreitung und andere Verbrechen zu koordinieren. Es ist ein loses, oft im Darkweb oder auf verschlüsselten Kanälen operierendes Geflecht, dessen genaue Struktur unklar bleibt. Laut Reuters ist 764 Teil eines größeren Netzwerks, das Cyberkriminalität und Gewalt vereint.
Allison Nixon, Chief Research Officer bei der Cybersicherheitsfirma Unit 221B, bezeichnete die beiden Verhafteten als „maßgebliche Akteure“ und betonte, dass solche Verhaftungen effektiv seien, da „Com“-bezogene Kriminalität von wenigen einflussreichen Personen angetrieben werde. Die Anklagen konzentrieren sich auf die Leitung eines kriminellen Unternehmens zur Produktion und Verbreitung von CSAM sowie auf die systematische Erpressung und Manipulation von Opfern.
Ideologischer Hintergrund: Nihilismus, Extremismus
Ein zentraler Aspekt des Falls ist die ideologische Ausrichtung von 764. Das DOJ beschreibt das Netzwerk als „nihilistisch“ und „gewalttätig extremistisch“, mit dem Ziel, die zivilisierte Gesellschaft zu zerstören. Diese Beschreibung deutet auf eine Mischung aus anarchistischen, destruktiven und möglicherweise okkulten Elementen hin, die in extremistischen Subkulturen online verbreitet sind.
Einige Berichte, beispielsweise von CBC News und dem Institute for Strategic Dialogue (ISD), verweisen auf Verbindungen zur „Order of Nine Angles“ (O9A), einer obskuren Gruppe, die neonazistische und satanistische Ideologien kombiniert. Die O9A ist bekannt für ihre Aufrufe zu Gewalt, Chaos und der Unterwanderung gesellschaftlicher Normen, was mit den Zielen von 764 übereinstimmt.
Spekulationen über Satanismus
In der Berichterstattung, insbesondere in konservativen Medien wie The Daily Caller oder Charisma News, wird 764 gelegentlich als „satanistischer Kult“ bezeichnet. Auf einen solchen Hintergrund verweist die offizielle DOJ-Pressemitteilung jedoch nicht. Es geht um die Verbindung zu O9A, die satanistische Symbolik und Rituale nutzt, jedoch eher als ideologisches Vehikel für Extremismus denn als traditioneller Kult agiert. Laut einer Untersuchung des ISD und CBC News hat 764 Elemente der O9A-Ideologie übernommen, etwa die Glorifizierung von Gewalt und Chaos.
Die O9A hat ein Ritual namens „Mass of Heresy“ in ihrem „Black Book of Satan“ dokumentiert, das vor einem Altar mit einer Swastika-Flagge, einem Bild von Adolf Hitler und einer Kopie von Mein Kampf durchgeführt wird. Anhänger rezitieren dabei: „Wir glauben, dass Adolf Hitler von unseren Göttern gesandt wurde, um uns zur Größe zu führen. Wir glauben an die Ungleichheit der Rassen und an das Recht der Arier, nach den Gesetzen des Volkes zu leben.“
O9A-Texte, insbesondere solche, die David Myatt (vermutlich unter dem Pseudonym „Anton Long“) zugeschrieben werden, beschreiben die aktuelle westliche Zivilisation als dekadent und „jüdisch-christlich“ beeinflusst (oft als „Magian“ bezeichnet). Sie streben ein neues „Imperium“ an, das auf faschistischen, sozialdarwinistischen und satanistischen Prinzipien basiert, was Parallelen zu neonazistischen Vorstellungen eines „arischen“ Wiederaufstiegs zieht.
Die O9A fordert ihre Mitglieder auf, sogenannte „Insight Roles“ zu übernehmen, bei denen sie extremistische Gruppen wie neonazistische oder jihadistische Organisationen infiltrieren, um Fähigkeiten zu erlernen und die Gesellschaft zu destabilisieren. Dies wird als Teil einer „sinistren Strategie“ beschrieben, um die westliche Ordnung zu stürzen, wobei Neonazismus explizit als eine der empfohlenen Ideologien genannt wird.
Man darf angesichts dieser dokumentierten Details aber auch die Möglichkeit nicht außer Acht lassen, dass es sich um eine Operation des Deep State handelt, um den Diensten und Behörden mehr Handhabe gegen so genannte “Rechte” zu geben – denn für Mord und Kinderschänder hat in der Bevölkerung niemand Verständnis. Gerade die Unterwanderung von Organisationen und Institutionen weist auf eine von “Linken” geplante Operation hin, die mit solchen Vorgangsweisen gut hundert Jahre Erfahrung gesammelt haben. Es wäre wenig verwunderlich, wenn sich in Zukunft hier Verbindungen zu US-Geheimoperationen auftun, die in der Ära Clinton/Obama/Biden eingeleitet wurden. Das Ziel, “die Weltordnung zu destabilisieren” klingt jedenfalls klassisch linksextrem und anarchistisch.
Auffällig ist auch, dass die Gruppe sogar in Russland aktiv ist. 2021 wurden vier O9A-Mitglieder wegen ritueller Morde verhaftet, wobei einer der Täter, Nikolai Ogolobyak, den Spitznamen „Hitler“ trug und die Gruppe neonazistische und satanistische Ideologien vertrat. Eine Verbindung zu westlichen Diensten oder zumindest “Handlern” aus diesem Umfeld, wäre ebenso nicht sehr verwunderlich, bleibt aber vorläufig ohne Beweise nur Spekulation.
Gründer David Myatt: Ein Agent globalistischer westlicher Dienste?
David Myatt, der unter dem Pseudonym „Anton Long“ als mutmaßlicher Gründer oder zentrale Figur der O9A gilt, hat eine lange Geschichte in rechtsextremen und islamistischen Bewegungen. Er war in den 1960er- und 1970er-Jahren Mitglied neonazistischer Gruppen wie der British Movement und Column 88, gründete die National Socialist Movement (NSM) und war in den 1990er-Jahren in Combat 18 aktiv. Später konvertierte er zum Islam, befürwortete den Jihad und schrieb Texte, die Al-Qaida unterstützten, bevor er sich wieder anderen Ideologien zuwandte.
Myatts wechselnde ideologische Rollen – Neonazismus, Islamismus, Christentum, Taoismus – haben Kommentatoren dazu veranlasst, zu vermuten, dass er möglicherweise als Informant oder Agent für britische Geheimdienste wie MI5 oder MI6 agiert haben könnte. Seine Fähigkeit, in verschiedenen extremistischen Milieus zu operieren, ohne jemals strafrechtlich verfolgt zu werden, nährt diese Theorien. Zum Beispiel berichtete The Times (2006), dass Myatts Konversion zum Islam als „Insight Role“ interpretiert werden könnte, ein Konzept, das die O9A explizit fördert. Es ist unwahrscheinlich, dass jemand so viele extremistische Kreise durchläuft, ohne behördliche Aufmerksamkeit zu erregen.
FBI zerschlägt Netzwerk „764“: Anführer von weltweitem Kinderschänderring verhaftet