4. Mai 2025

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Japans Finanzminister droht mit Liquidation von US-Staatsanleihen

 

Japan ist einer der größten Halter von US-Staatsanleihen. Im Zollstreit mit den Vereinigten Staaten könnte Tokio diese unter Umständen als Druckmittel einsetzen. Dies erklärte Finanzminister Kato. Ein gewagter Schritt der US-Vasallen.

Japans Finanzminister Katsunobu Kato hat für Schlagzeilen gesorgt, indem er andeutete, dass Japans beträchtliche Bestände an US-Staatsanleihen im Wert von etwa 1,1 Billionen US-Dollar als “Verhandlungskarte” in den Handelsgesprächen mit den USA genutzt werden könnten. Diese Aussage, die am 2. Mai 2025 in einer Sendung von TV Tokyo gemacht wurde, hat erhebliche Diskussionen ausgelöst.

In der TV-Sendung wurde Kato gefragt, ob Japans Politik, seine US-Staatsanleihen nicht zu verkaufen, ein Instrument in den Handelsverhandlungen mit den USA sein könnte. Er antwortete: “Diese Karte existiert.” Er schränkte jedoch ein: “Ob wir diese Karte tatsächlich ausspielen, ist eine andere Frage.” Er betonte, dass der Hauptzweck dieser Bestände darin bestehe, Liquidität für Yen-Interventionen sicherzustellen, etwa um den Wert des Yen auf den Devisenmärkten zu stabilisieren.

Allerdings werten Beobachter dies als Wink mit dem Zaunpfahl gegenüber Washington. Denn die japanische Wirtschaft – insbesondere die Automobilindustrie – leidet unter den hohen Zöllen, die von Donald Trump verhängt wurden. Premierminister Shigeru Ishiba bezeichnete diese als “absolut inakzeptabel”. Nun machte der japanische Finanzminister deutlich, dass auch die USA vom Reich der aufgehenden Sonne abhängig sind. Immerhin könnten die Vereinigten Staaten ohne die massiven Aufkäufe von Staatsanleihen durch andere Staaten ihre exzessive Neuverschuldung kaum finanzieren.

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Die Folgen der finanziellen Globalisierung

Sollte Japan einen bedeutenden Teil seiner 1,1 Billionen US-Dollar an US-Staatsanleihen verkaufen, könnte dies die US-Zinsen in die Höhe treiben, da ein erhöhtes Angebot an Anleihen die Preise senken würde. Dies würde die Kreditkosten für die US-Regierung, Unternehmen und Verbraucher erhöhen und könnte Hauskäufer sowie Unternehmen belasten. Ein solcher Schritt könnte auch die globalen Finanzmärkte erschüttern, zumal dadurch die führende Weltreservewährung unter Druck gerät.

Insofern ist es fraglich, ob die japanische Regierung einen solchen Schritt tatsächlich gehen würde, zumal auch Japan auf die US-amerikanischen Finanzmärkte angewiesen ist. Selbst China, welches ebenfalls enorme Mengen an US-Staatsanleihen besitzt, bringt solche Drohungen nur ab und an auf den Tisch, wohl wissend, dass es sich damit auch selbst enorm schaden würde.

 

Japans Finanzminister droht mit Liquidation von US-Staatsanleihen