Der EU-Zwang zu festen Deckeln an Plastikflaschen stößt nach wie vor auf wenig Verständnis: Viele reißen die Deckel ab – und schmeißen sie offenbar als Protest erst recht in die Natur. Das zeigt ein aktueller Bericht aus Schweden.
Seit Juli letzten Jahres sind die Verschlüsse von Plastikflaschen und Tetrapaks fest mit diesen verbunden: Das schreibt ein EU-Gesetz vor, mit dem Plastikmüll reduziert werden sollte.
Die Rechnung ging aber offenbar nicht auf, wie ein Bericht der Organisation “Keep Sweden Clean” (Håll Sverige Rent) aktuell aufzeigt. Demnach hat sich die Zahl der Plastikkappen an Stränden nicht etwa reduziert, sondern im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht: Fand man an den Stränden 2023 im Schnitt 46 dieser “Korken” pro 100 Meter Strand, waren es 2024 plötzlich 144. Dabei waren die Zahlen in den letzten Jahren rückläufig gewesen:

Bei “Keep Sweden Clean” zeigt man sich überrascht. Einerseits könne die Zunahme daher kommen, dass Müll aus anderen Ländern an der Nordseeküste landet. Man hält es andererseits aber auch für möglich, dass die festen Deckel die Menschen so verärgern, dass sie sie abreißen – und wohl demonstrativ in die Natur warfen. Die Daten könnten aber noch nicht im Detail ausgewertet werden, so betont man.
In Deutschland und Österreich hatten nach Einführung der festen Deckel einige User in den sozialen Netzen gescherzt, man solle die Verschlüsse abreißen, sammeln und vor grünen Parteizentralen abladen. In Zeiten, in denen der Bürger immer mehr gegängelt und bevormundet wird, kann eben schon eine solche Quatsch-Verordnung aus Brüssel für manchen das Fass zum Überlaufen bringen.
Mit Sicherheit kann man es zwar nicht sagen, aber es drängt sich der Eindruck auf, dass zuletzt deutlich weniger Plastikmüll an schwedischen Stränden gelandet wäre, hätte die EU ihre Bürger in dieser Angelegenheit ausnahmsweise einfach in Frieden gelassen.
EU provoziert Umweltverschmutzung: Feste Deckel an Flaschen führten wohl zu mehr Vermüllung