Während der mittelalterlichen Warmzeit vor rund 1.000 Jahren war die Sommerschmelze in der Antarktis wohl deutlich größer als heute. Dies zeigen Funde von Moos aus dieser Zeit in einem Gletscher, der heute dauerhaft schneebedeckt ist. Und das ganz ohne größere CO2-Werte zur damaligen Zeit.
In den Jahren von etwa 950 bis 1250 herrschte die sogenannte mittelalterliche Warmzeit, auch als mittelalterliches Klimaoptimum bekannt. Eine Zeit, in der die Alpengletscher abschmolzen, die Wikinger Siedlungen auf Grönland gründeten, die Ernten umfangreicher ausfielen und damit auch das Bevölkerungswachstum sich verstärkte. Eine Zeit also, in der das Leben gedeihen konnte. Darauf folgte die “kleine Eiszeit” von etwa 1300 bis 1850, welche nicht nur von schlechteren Ernten und Pestwellen geprägt war, sondern auch die Auswanderung in die Kolonien begünstigte.
Doch nicht nur in der nördlichen Hemisphäre waren diese klimatischen Veränderungen spürbar, sondern weltweit. Denn offensichtlich sind nicht unerhebliche Schnee- und Eismassen in der Antarktis auf das deutlich kältere Klima während der “kleinen Eiszeit” zurückzuführen. Zuvor, während der rund dreihundert warmen Jahre im Klimaoptimum, gab es nämlich umfangreichere Gletscherschmelzen, die das Wachstum von Pflanzen wie z.B. blättrigen Moosen förderten.
Dies legt eine neu veröffentlichte Studie mit dem Titel “A warming pulse in the Antarctic continent changed the landscape during the Middle Ages” mit Daten des Boulder Clay Glacier in der Region Victoria-Land der Antarktis nahe. Denn dort wurden Moosproben mit intakten Blättern und Stängeln die bis zu 12 Millimeter lang sind gefunden. Heute schmilzt die Oberfläche dieses Gletschers – trotz des Klimaalarmismus – nicht und bleibt permanent schneebedeckt. Den Wissenschaftlern zufolge gab es während der Periode von etwa 830 bis 1140 in dieser Gegend auch eine geringere Meereis-Bedeckung. Auch andere Daten – wie umfangreiche Sedimentschichten – stützen die Feststellung, dass es zu dieser Zeit zu deutlich umfangreicheren Sommerschmelzen kam.
Mehr noch stieg der globale Meeresspiegel während dieser Warmzeit um lediglich fünf bis zehn Zentimeter an – und das trotz umfangreicher Eisschmelzen. Ein Umstand, der die Frage aufwirft, welchem Zweck die moderne Panikmache diesbezüglich dann dient. Immerhin basieren die meisten heutigen Klimamodelle auf Daten aus der letzten Kaltzeit als Referenzwerte, die weit von klimatisch optimalen Bedingungen entfernt sind.