Ich kann es nicht mehr hören: dieses ständige „Alles ist in Ordnung“ – obwohl ganz offensichtlich nicht alles in Ordnung ist. Täglich höre ich von Menschen, die ernsthaft unter der aktuellen Wirtschaftslage leiden. Manche finden keine Arbeit, andere sind völlig überfordert, weil sie finanziell nicht mehr über die Runden kommen. Einige stehen sogar kurz davor, alles zu verlieren.
Doch weil ihnen ständig eingeredet wird, die Wirtschaft laufe gut, glauben viele, das Problem liege bei ihnen selbst. In Wahrheit ist das nicht der Fall. Die wirtschaftlichen Bedingungen haben sich für die unteren 90 Prozent der Gesellschaft seit Jahren verschlechtert – und genau das ist ein wesentlicher Grund, warum die Demokraten bei den letzten Wahlen im November verloren haben. Hätte sich die Lage verbessert, hätten sie vermutlich gewonnen.
Was wir derzeit erleben, ist eine historische Krise. Und es ist höchste Zeit, das auch ehrlich zu benennen. Hier sind 10 deutliche Anzeichen für das wachsende wirtschaftliche Elend in den USA:
1. Rekord-Obdachlosigkeit – Kalifornien führt
Die Obdachlosigkeit in den USA hat 2024 einen nie dagewesenen Höchststand erreicht. Besonders betroffen: Kalifornien.
Von den landesweit 771.500 Menschen ohne Obdach leben über 187.000 (24 %) in Kalifornien. Zwei von drei Betroffenen sind dort völlig ohne Unterkunft – das entspricht fast der Hälfte aller Nicht-Untergebrachten in den Vereinigten Staaten.
2. Die „wahre“ Arbeitslosenquote liegt bei 24,3 %
Laut CBS News lag die „echte“ Arbeitslosenquote im April bei 24,3 %, also sechs Mal höher als die offiziellen 4,2 % des US-Arbeitsministeriums.
Diese Zahl stammt vom Ludwig Institute for Shared Economic Prosperity (LISEP). Anders als die Regierungszahlen berücksichtigt LISEP auch Menschen, die zwar Arbeit suchen, aber keine Vollzeitstelle finden, sowie solche, die in Niedriglohnjobs festsitzen. Ein ehrlicheres Bild – das zeigt, wie viele Amerikaner vom wirtschaftlichen Aufschwung abgehängt wurden.
3. Große Anschaffungen? Für viele gestrichen
Fast ein Viertel der US-Bürger hat Pläne für größere Anschaffungen wie Haus oder Auto komplett gestrichen, ein weiteres Drittel hat sie auf unbestimmte Zeit verschoben.
Das ergab eine Redfin/Ipsos-Umfrage vom April 2025 mit über 1.000 Teilnehmern. Als Hauptgrund nannten viele die neue Zollpolitik von Präsident Trump.
4. Fleisch wird zum Luxusgut
Die Fleischpreise steigen drastisch – während die US-Rinderherde auf ein Niveau fällt, das es zuletzt in den 1950ern gab.
Steak ist im Jahresvergleich um 7 % teurer geworden, Hackfleisch um 10 %, Hähnchen um fast 3 % und Schinken um über 4 % – laut Bureau of Labor Statistics.
Nate Rempe, CEO von Omaha Steaks, sieht eine massive Verknappung des Angebots bei gleichbleibend hoher Nachfrage – eine Kombination, die Preise explodieren lässt
5. Restaurants schließen massenhaft – selbst Hooters
Am 4. Juni hat die Kette Hooters über 30 Filialen in mehreren Bundesstaaten über Nacht geschlossen.
Die Begründung: wirtschaftlicher Druck. Das Unternehmen will sich künftig auf ein Franchise-Modell stützen und sprach von einer „schwierigen Entscheidung“. Den Mitarbeitern wurde Unterstützung zugesagt – ob das wirklich geschieht, ist offen.
6. Massenentlassungen bei Großkonzernen – P&G streicht 7.000 Jobs
Procter & Gamble, einer der größten Konsumgüterhersteller der Welt, kündigte den Abbau von 7.000 Stellen an – rund 15 % der Verwaltungsbelegschaft.
Begründung: Die wirtschaftlichen Bedingungen seien „zunehmend herausfordernd“, man müsse Kosten senken und die Produktivität steigern.
7. Sogar Walmart entlässt Personal
Wenn selbst Walmart Stellen abbaut, weiß man, dass es ernst ist.
Am 23. Mai reichte der Konzern ein offizielles WARN-Dokument ein: 106 Angestellte an den Standorten in San Bruno (Kalifornien) werden entlassen – darunter Datenwissenschaftler, Ingenieure, Manager. Einige könnten intern versetzt werden, aber für viele ist die Kündigung endgültig.
8. „Stilles Feuern“ – die schleichende Entlassung
Laut einer Umfrage von ResumeTemplates unter über 1.100 Führungskräften nutzen 53 % der US-Unternehmen bis 2025 die Methode des sogenannten stillen Kündigens.
Dabei wird das Arbeitsumfeld gezielt verschlechtert – bis Mitarbeitende von selbst kündigen. Abfindungen oder öffentliche Entlassungen werden so umgangen. Eine heimtückische Praxis, die zeigt, wie menschenverachtend viele Unternehmen mittlerweile agieren.
9. Der Immobilienmarkt ist krank
Immobilien im Wert von über 330 Milliarden Dollar stehen seit mehr als 60 Tagen unverkauft im Netz.
Insgesamt sind derzeit Häuser im Wert von 698 Milliarden Dollar auf dem US-Markt – 20 % mehr als im Vorjahr. Der höchste jemals gemessene Betrag. Die Folge: weiter fallende Preise und ein immer schwierigerer Markt für Eigentümer wie Käufer.
10. 70 % der Amerikaner sind finanziell so belastet wie nie
Eine aktuelle Umfrage zeigt: 70 % der US-Bürger sagen, sie seien finanziell so stark belastet wie noch nie in ihrem Leben.
Das ist kein individuelles Scheitern – das ist eine nationale Katastrophe.
Fazit: Die Krise ist real – und sie wird schlimmer
Wenn 70 % der Bevölkerung am Limit sind, ist das kein Betriebsunfall – sondern eine systemische Schieflage.
Und doch erzählen uns Politik und Medien weiter, „alles sei in Ordnung“. Das ist schlicht gelogen.
Bleiben wir auf diesem Kurs, wird das aktuelle Leid bald wie ein laues Vorspiel wirken – verglichen mit dem, was noch kommt.
Die Scharade geht weiter. Noch.
10 Anzeichen für das enorme wirtschaftliche Leid, das sich rasant um uns herum ausbreitet