7. Juni 2025

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Zuckerberg-KI: Kann man sich ausklinken?

 

Facebook, Instagram und WhatsApp werden nun offiziell zur Nahrung für die KI von Meta. Bis morgen ist noch ein Einspruch möglich, um die eigenen Daten zu schützen. 

Das Rennen um die führende KI ist schon längst am Laufen: Es rittern nicht nur die USA und China um die künftige Super-KI, sondern auch Big Tech untereinander. Googles Suchmaschine kämpft zum ersten Mal seit 2015 mit Rückgängen: Die Leute nutzen KIs statt Suchmaschinen. Soziale Medien sind dabei die ultimative Datenquelle. Und an die will die KI des Zuckerberg-Konzerns Meta nun endlich ran.

Als Elon Musk die Nachrichtenplattform Twitter kaufte, argumentierte er damit, die Meinungsfreiheit schützen zu wollen. Kritiker glaubten schon damals, dass es Musk vor allem darum gehe, die Twitter-Daten für ein KI-Projekt zu nutzen. Mittlerweile ist Twitter tot und die Plattform X ist Teil des Unternehmens xAI. Twitter versorgt die KI Grok, die im Rennen mit ChatGPT und anderen darum kämpft, die Vorherrschaft in der KI-Welt zu übernehmen.

Aber das Zuckerberg-Imperium Meta, das vor allem aus Facebook, Instagram und WhatsApp besteht, hat auf keinen Fall aufgegeben. Ziemlich verspätet – Musks X macht dies schon länger – will Meta nun an die Nutzerdaten, um die Meta-KI zu trainieren. Heute ist der letzte Tag, um aktiv Einspruch zu erheben.

Per Online-Formular kann man widersprechen, und dann sollen die eigenen Daten nicht genützt werden, versichert man. Netzpolitik.org hat eine Anleitung dazu. Laut dem Konzern geht es um das Abgreifen „öffentlicher Informationen“: öffentliche Posts, Fotos, Kommentare, Profilbilder etc. Private Nachrichten würden nicht genutzt werden, sagt man uns.

Ein späterer Einspruch ist dann jedenfalls nicht mehr möglich – wenngleich man an der Wirksamkeit des Einspruchs ohnehin zweifeln darf. Facebook und Instagram sind wahre Goldquellen für Big Data und diese Industrie interpretiert schon öfter mal ihre Berechtigungen sehr weitgehend.

Meta erklärt etwa auch:

«Wir verarbeiten möglicherweise trotzdem Informationen über dich, um KI bei Meta zu entwickeln und weiter zu verbessern, auch wenn du Einspruch eingelegt hast oder unsere Produkte gar nicht nutzt. Dies könnte beispielsweise passieren, wenn du oder deine Informationen Teil eines Bildes sind, das von einem Nutzer öffentlich geteilt wird oder in öffentlichen Beiträgen oder Bildunterschriften erwähnt werden, die eine andere Person teilt.»

Ab Dienstag sind Facebook, Instagram und WhatsApp also offiziell Nahrung für die MetaKI. Wer widersprechen will, hat nicht mehr lange Zeit. Doch wenn man die Plattformen nutzt, wird man wohl kaum umhin kommen, die KI damit zu füttern. Wer also auf Nummer sicher gehen will, der müsste die Meta-Plattformen löschen. Aber selbst dann ist nicht gesagt, dass die KI nicht auf die alten Daten der Konten zugreifen wird.

 

 

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