Ein Windrad bei Bad Liebenwerda (Landkreis Elbe-Elster) brennt lichterloh – und die Feuerwehr kann nichts machen.
Das Feuer brach etwa um 6 Uhr am Donnerstagmorgen aus, wie „Radio Lausitz“ unter Berufung auf die Polizei berichtet. Um 6.10 Uhr ging der Alarm bei den Rettern ein. Große Flammen schlugen auf Höhe der Nabe aus dem Windrad, schwarzer Qualm zog weit übers Land.
Das Problem: Löschen war in der großen Höhe nicht möglich, so ein Sprecher der Leitstelle Lausitz. Einzige Alternative: Das Windrad sollte kontrolliert abbrennen.
In dem Windenergiepark Uebigau stehen 21 solcher Windkraftanlagen unterschiedlicher Modelle. Das kleinste hat eine Nabenhöhe (Mittelpunkt des Rotors) von 105 Metern, das höchste von 137 Metern, listet der Energieparkentwickler UKA auf. Für die alarmierten Feuerwehren mit ihren maximal 40 Meter reichenden Drehleitern unerreichbar.

Die Brandenburger Feuerwehr beschränkte sich deshalb darauf, die Umgebung rund um das brennende Windrad vor herabfallenden, glühenden Teilen zu sichern. Zahlreiche Schaulustige hatten sich schon am Einsatzort versammelt, um das Feuer an dem Rad zu verfolgen.
Im Einsatz waren unter anderem die Feuerwehren Schmerkendorf, Beiersdorf, Falkenberg, Koßdorf, Wahrenbrück und Marxdorf.

Am Mittag teilte ein Sprecher der Feuerwehr dann mit, dass der Brand, der an der Nabe ausgebrochen war, erloschen ist. Wegen der andauernden Gefahr durch herabstürzende Teile besteht aber weiterhin ein Sperrradius von 230 Metern. Der Betreiber müsse nun in den nächsten Tagen nachkontrollieren.

Den Schaden an dem Windrad beziffert die Polizei auf mindestens 100.000 Euro
Die für Bad Liebenwerda zuständige Polizeidirektion Süd ließ über die Pressestelle am Nachmittag mitteilen, dass als Ursache für das Feuer ein „technischer Defekt wahrscheinlich“ gewesen sei. Es sei im Maschinenraum der Anlage ausgebrochen. Die Ermittlungen dazu laufen weiter, hieß es.
Die Polizei bezifferte den Schaden auf einen nicht näher benannten Betrag in „sechsstelliger Höhe“.
Bereits im Oktober 2023 hatte ein Windrad im Elbe-Elster-Kreis gebrannt: Bei Doberlug-Kirchhain kam es am 19. Oktober zu einem Feuer in einer Windkraftanlage, sie brannte vollständig aus. Zwei Monteure konnten sich noch rechtzeitig abseilen. Die Feuerwehr konnte den Bereich nur absichern – löschen war auch hier unmöglich. Zwischenzeitlich gab es eine Gefahrenmitteilung wegen der Rauchentwicklung an die Anwohner naher Häuser.