Großbritannien finanziert ein umstrittenes Geoengineering-Experiment, um Sonnenstrahlen zu blockieren. Im Kampf gegen den Klimawandel soll die Erde künstlich abgekühlt werden.
Die britische Regierung hat wie TKP berichtete ein 50 Millionen Pfund (58,7 Millionen Euro) teures Programm zur „Bekämpfung des Klimawandels“ vorgestellt, das Experimente zur Verdunkelung der Sonne vorsieht, darunter die Freisetzung reflektierender Substanzen, die natürliche Aerosole imitieren, und den Einsatz von Meerwasser-Sprühnebel, um „Wolken aufzuhellen“ und so ihre Reflektivität zu erhöhen.
Angesichts der öffentlichen Kritik beeilte sich der britische Energieminister Ed Miliband, die Gegner des Plans als „verrückte Verschwörungstheoretiker“ zu verunglimpfen und versicherte, dass die Regierung nur „eine Mission“ habe – „saubere Energie aus heimischen Quellen, damit wir die Kontrolle zurückgewinnen können“.
Kritiker befürchten genau das – die Übertragung der Kontrolle über die Natur an Regierungen und Milliardäre, die diese nutzen könnten, um das Wetter und das Klima zu manipulieren und damit weltweit Temperatur-, Niederschlags- und Sonneneinstrahlungsmuster zu beeinflussen.
Mit der Macht, die Sonnenstrahlen zu verdunkeln, könnten mächtige böswillige Akteure:
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die Technologie als Superwaffe einsetzen, um die Nahrungsmittelproduktion, die Wasserversorgung und das Wetter zu stören
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wohlhabende Regionen künstlich kühlen und damit Katastrophen im globalen Süden auslösen, während die Erde versucht, sich wieder ins Gleichgewicht zu bringen
Wer finanziert die Forschung?
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Bill Gates (Forschung zur Injektion von CaCO3-Staub in die Stratosphäre, bekannt als ScoPEx)
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Jeff Bezos (Modellierung der Auswirkungen des Einsatzes großer Mengen von SO2)
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George Soros (schiffsbasierte „Wolkenaufhellung“ in der Arktis)
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Dustin Moskovitz (private Forschung zu Solar-Geoengineering)
Neben Milliardären haben auch Geldmanager in diese Idee investiert und Start-ups gegründet, darunter:
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Make Sunsets (Freisetzung von SO2 aus Stratosphärenballons, wird von der EPA untersucht)
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Stardust Solutions (hat 15 Millionen Dollar für Experimente mit reflektierenden Partikeln gesammelt)
Die bedrohlichen Ursprünge der Idee stammen unter anderem von Edward Teller, dem „Vater der Wasserstoffbombe“. Er wurde in den 90er Jahren zu einem der führenden Befürworter der stratosphärischen Aerosolinjektion zur Bekämpfung des Klimawandels.
Können sie gestoppt werden?
Ohne Aufsicht können Regierungen und Milliardäre ihre Forschungen ungehindert fortsetzen und damit möglicherweise irreparable Schäden für den Planeten verursachen. Wie groß sind diese Schäden? Die Science-Fiction-Welten von Matrix und Snowpiercer liefern beunruhigende Hinweise…
Milibands „verrückte Verschwörungstheoretiker“ sind übrigens ziemlich weit verbreitet. Sie finden sich nämlich sogar bei der deutschen Bundeswehr und deren Ausarbeitung unter dem Titel Geoengineering. Die Bundeswehr hat eine wesentlich realistischere Sicht auf die Gefahren als die meisten Politiker, die UNO und die Milliardäre, die die Geoengineering Projekte betreiben.
„… selbst bei einem erfolgreichen Eingriff ein menschlich geschaffenes Klima entstehen wird, das neue und gegebenenfalls sehr nachteilige Charakteristika besitzen würde. Selbst wenn man also die Erde gar auf die Temperatur des vorindustriellen Zeitalters abkühlt, wäre das künstliche Klima nicht mit dem ursprünglich natürlichen Zustand identisch.
Weiterhin würde etwa neben einer massiven Veränderung der globalen Niederschlagsverteilung auch die Biodiversität (globale Artenvielfalt) massiv negativ beeinflusst werden können. Dieses Problem wird auch noch dadurch verschärft, dass die nachteiligen Folgen regional und lokal sehr unterschiedlich ausfallen würden.19 Folgt man etwa einem der zentralen Kritiker solcher Technologien, würden allein die eben kurz skizzierten Nachteile bei SRM-Technologien gar einen zukünftigen Einsatz gänzlich unwahrscheinlich machen.
Ein weiterer relevanter Kritikpunkt zielt auf zusätzliche unkalkulierbare Risiken ab. Diese ergeben sich daher, dass ein großskaliges globales Experiment immer gleich ein unumkehrbarer Einsatz wäre. Folglich können keine Experimente auf globaler Ebene durchgeführt werden, sondern die globalen Folgen müssen modelliert werden. Ein solches Modell und die dahinter stehende Theorie können jedoch die ganze Komplexität des Klimasystems und der betroffenen Ökosysteme nicht vollständig abbilden. Hierdurch entsteht die hohe und in Augen von Kritikern unverantwortbare Gefahr nicht kalkulierbarer Nebenfolgen.
Die Ausarbeitung ist insgesamt sehr lesenswert. Weiter hinten finden sich Anspielungen auf US-Milliardäre wie Gates, der nach seinem Erfolg mit Windows und den weltweiten Impfkampagnen nun das Klima kälter machen möchte. Das Bundeswehrpapier dazu:
Neue Gefahr – Der Retter der Welt
Jenseits der bisherigen Darstellung könnten auch nicht-staatliche Akteure möglicherweise Geoengineering einsetzen. Ein radikalisierter und finanzstarker Akteur könnte sich als „Retter der Welt“ verstehen und mit der Einbringung von Partikeln in die Stratosphäre einen massiven SRM-Einsatz durchführen. Hierzu benötigt er eine entsprechende Infrastruktur, um Partikel in die Stratosphäre einbringen zu können. Entgegen anderen SRM-Maßnahmen, die ständig betrieben werden müssen, könnte dies, aufgrund der langen Verweildauer von Partikeln in der Stratosphäre, eine globale und andauernde Maßnahme darstellen. Ein solcher privater Einsatz könnte durch Staaten nur schwer unterbunden werden. Auch diese Konstellation stellt durch potenziell entstehende Nebenfolgen ein Risiko für das nationale Interesse von Staaten dar.