Das norwegische staatliche Energieunternehmen Statkraft hat angekündigt, die Entwicklung neuer Projekte für grünen Wasserstoff in ganz Europa einzustellen. Als Gründe wurden die zunehmende Marktunsicherheit und die begrenzte Rentabilität in naher Zukunft genannt.
Die Entscheidung von Statcraft ist sehr weit reichend und betrifft das gesamte Portfolio für grünen Wasserstoff, das Standorte in Norwegen, Schweden, Großbritannien, Deutschland, den Niederlanden und Italien umfasst. Mehrere laufende Projekte werden jedoch weitergeführt und strukturiert, um sie für zukünftige Partnerschaften mit Investoren vorzubereiten, insbesondere solche, die bereits öffentliche Fördermittel erhalten haben.
Wasserstoff ist das kleinste existierende Molekül, als Gas ziemlich explosiv und daher extrem schwer zu handhaben. Seine Erzeugung verschlingt ziemlich viel Energie, Aufbewahrung und Transport ebenso und sind noch dazu nicht ungefährlich. Mit den Unzuverlässigen, also Solar und Wind, produziert um tatsächlich „grün“ zu sein, kommen weitere Probleme bezüglich Kontinuität der Produktion hinzu. Bei Dunkelflaute im Winter muss mit mehrtägigen Ausfällen gerechnet werden und es gibt grundsätzlich wenig Strom, der noch dazu woanders dringender benötigt wird.
Die EU will dennoch die Erdgas-Verteilnetze durch solche für Wasserstoff ersetzen. Aber immer mehr Unternehmen ziehen sich vom Wasserstoff als Energieträger zurück. Kürzlich zeigten Untersuchungen der in Großbritannien ansässigen Westwood Global Energy Group, einem führenden Unternehmen im Bereich der Energiemarktanalyse, dass weniger als ein Fünftel der Wasserstoff-Pipeline der EU bis 2030 online sein würde, wenn keine dringenden Änderungen vorgenommen werden.
In der EU sind realitätsferne Bürokraten am Werk, die vorzugsweise Politik- oder Genderwissenschaften studiert haben und von Technik Null Ahnung haben. Das zeigt unter anderem auch das Schwachsinnsprojekt der fixierten Plastikverschlüsse für Flaschen.
Statkraft will sich daher offenbar keine politischen Probleme einhandeln und betonte man gebe Wasserstoff nicht vollständig auf, sondern fährt es strategisch zurück um den Fokus auf Technologien und Märkte mit stärkeren kurz- und mittelfristigen Renditen zu verlagern. Die Entscheidung baut auf einer 2024 beschlossenen Reduzierung der Wasserstoffziele des Unternehmens auf. Laut CEO Birgitte Ringstad Vartdal haben sich die Marktbedingungen verschlechtert, was eine Umverteilung der Ressourcen auf andere Geschäftsbereiche mit besser vorhersehbaren Werten erforderlich macht.
Die Ankündigung unterstreicht die allgemeinen Herausforderungen, denen die grüne Wasserstoffindustrie gegenübersteht, darunter hohe Produktionskosten, unklare regulatorische Rahmenbedingungen und unsichere Subventionsregelungen, die alle die Unterstützung durch Investoren erschweren. Statkraft hat weder die Höhe der bereits investierten Mittel noch einen Zeitplan für die noch laufenden Projekte bekannt gegeben.
Grüner Wasserstoff, einst als Säule der Strategie von Statkraft für ein „kohlenstoffarmes“ Wachstum angesehen, wird nun als riskanter und wirtschaftlich weniger rentabel eingeschätzt als ursprünglich erwartet.
Weiteres Unternehmen zieht sich Wasserstoff als Energieträger zurück