Neuer WEF-Bericht: Vertrauen als Fassade – Private Eliten bestimmen über die Zukunft der Bürger
Das Weltwirtschaftsforum (WEF) hat seinen Jahresbericht 2024/2025 vorgelegt. Auf den ersten Blick wirkt er wie ein harmloser Überblick über globale Kooperation, technologische Chancen und nachhaltiges Wachstum. Doch hinter den Hochglanz-Phrasen verbirgt sich eine weit größere Gefahr: Eine nicht gewählte Organisation beansprucht, die Spielregeln für die Zukunft von Milliarden Menschen zu schreiben – ohne jede demokratische Legitimation.
Vertrauen als Machtstrategie
Im Vorwort erklären die Kovorsitzenden Larry Fink (BlackRock) und André Hoffmann (Roche-Erbe):
„Vertrauen ist heute die wertvollste – und zugleich fragilste – Ressource. Das Forum muss sich dieses Vertrauen jeden Tag durch Integrität, Ergebnisse und klare Ziele verdienen – und sich dabei auf das konzentrieren, was wirklich zählt: mehr Wohlstand für mehr Menschen auf der ganzen Welt.“
Was wie eine moralische Verpflichtung klingt, ist in Wahrheit eine Strategie zur Machtabsicherung. Das WEF erhebt „Vertrauen“ zu einer Währung, mit der es sich globale Autorität anmaßt – ohne Wahl, ohne Mandat, allein gestützt auf seine Netzwerke von Konzernen, Banken und Stiftungen.
Global Governance durch die Hintertür
Das WEF präsentiert sich als „multistakeholder“-Plattform, die Regierungen, Unternehmen und NGOs verbindet. Tatsächlich sind es vor allem 925 globale Konzerne, die das Forum finanzieren und seine Agenda bestimmen. Unter dem Deckmantel von Dialog und Kooperation entstehen konkrete Programme:
- Finanzsystem: Mit dem Projekt Navigating Global Financial System Fragmentation beansprucht das WEF, Leitlinien für „verantwortungsvolles Economic Statecraft“ festzulegen. Mit anderen Worten: Es will die Regeln für Wirtschaftssanktionen, Finanzströme und Märkte mitbestimmen – Themen, die eigentlich souveränen Staaten vorbehalten sind.
- Handel: Mit dem Global Cooperation Barometer und Allianzen zur Handelsvereinfachung etabliert das Forum neue Messinstrumente und Reformplattformen, die weitreichende Eingriffe in nationale Wirtschaftspolitiken ermöglichen.
Damit wird Weltpolitik privatisiert: Nicht Parlamente beschließen Regeln, sondern WEF-Netzwerke.
Klima und Kapital – Nachhaltigkeit als Geschäftsmodell
Besonders deutlich wird die Strategie in der Klimapolitik. Mit der Initiative GAEA (Giving to Amplify Earth Action) mobilisiert das WEF Milliardenbeträge für Klima- und Naturprojekte. Doch die Entscheidungsmacht liegt bei „Philanthropen“, Banken und Konzernen. Nachhaltigkeit wird zum Investitionsvehikel: Impact Currencies, Impact Exchanges, spekulative „Big Bets“ auf Klimaschutz.
So verwandelt das WEF die existenzielle Frage von Klima und Natur in ein profitables Finanzprodukt – kontrolliert von Eliten, nicht von Bürgern.
KI-Regulierung – von Konzernen für Konzerne
Mit der AI Governance Alliance und dem AI & Cyber-Programm positioniert sich das WEF als Architekt globaler Regeln für Künstliche Intelligenz. Hier sitzen Tech-Giganten, Lobbyisten und Regierungsvertreter an einem Tisch – während kritische Stimmen aus der Gesellschaft außen vor bleiben.
Das Ergebnis: Regulierung im Interesse der Konzerne. Datenschutz, Bürgerrechte und Machtkontrolle treten in den Hintergrund. KI wird als „Motor des Fortschritts“ gepriesen – die Risiken für Arbeitsplätze, Demokratie und Freiheit bleiben Nebensache.
Menschen anpassen statt Systeme verändern
Mit der Reskilling Revolution will das WEF bis 2030 eine Milliarde Menschen umschulen. Offiziell soll das Chancen eröffnen, in Wahrheit bedeutet es: Anpassung der Menschen an die technologische Agenda der Konzerne.
Das WEF schreibt nicht nur, welche Technologien dominieren sollen – es schreibt auch gleich vor, wie die Menschen dafür umgeformt werden. Bildung, Arbeit und Gesellschaft werden in den Dienst einer vierten industriellen Revolution gestellt, die von den Interessen globaler Eliten bestimmt ist.
Demokratie ausgehebelt
Der neue Bericht macht deutlich: Das WEF ist längst mehr als ein „Diskussionsforum“. Es agiert wie eine Schattenregierung, die Anspruch auf globale Steuerung erhebt – ohne demokratische Legitimation, ohne parlamentarische Kontrolle.
„Vertrauen“ dient dabei als rhetorisches Feigenblatt. In Wirklichkeit geht es um Machtkonsolidierung durch Netzwerke aus Konzernen, Banken und Stiftungen. Während Bürger und nationale Parlamente entmachtet werden, entstehen in Davos die Blaupausen für Klima-, Finanz-, Technologie- und Gesellschaftspolitik.
Fazit
Der neue WEF-Bericht offenbart ein gefährliches Muster: Global Governance durch private Eliten, verkleidet als „Kooperation“ und „Vertrauen“.
Doch Vertrauen entsteht nicht durch Selbstmandatierung in Davos. Vertrauen braucht Demokratie, Transparenz und Rechenschaft. Genau das fehlt dem WEF.
Statt mehr Wohlstand für alle droht so die Privatisierung der Zukunft – bestimmt von den Interessen der Wenigen, bezahlt von den Vielen.
Neuer WEF-Bericht: Vertrauen als Fassade – Private Eliten bestimmen über die Zukunft der Bürger