14. August 2025

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Schweizer Labor als Zentrum der WHO-Erregerforschung

 

Das Schweizer WHO-Hochsicherheitsbiolabor in Spiez dürfte zum Zentrum des neuen globalen Systems der Forschung an Krankheitserregern werden. Im Herbst wird geübt.

Ein wesentlicher Teil der WHO-Reform ist das neue „Pathogen Access and Benefit Sharing System“ (PABS), das „System für den Zugang zu Krankheitserregern und den geteilten Vorteilen“. Nun wurden erste Vorschläge für die Verhandlungen veröffentlicht. Spiez im Schweizer Kanton Bern steht dabei plötzlich im Zentrum. Im dortigen WHO-Hub dürften künftig Erreger global gesammelt und verteilt werden.

Durchaus erstaunlich, dass das Verteilzentrum in der Schweiz aufschlagen soll. Ist doch die Schweiz das Zentrum supranationaler Organisationen, ob WHO, BIZ oder auch das WEF. Kritiker warnen vor den enormen Sicherheitsrisiken, das neue PABS-System mit sich bringt. Diese Forschung hat auch immer eine militärische Komponente – Forschungen und die Manipulation von Erregern geschehen niemals nur zivil. Es ist immer auch eine Forschung an einer möglichen Biowaffe.

Zwischen Anfang November und Anfang Dezember hat die WHO eine „Simulationsübung“ im Labor in Spiez vorgeschlagen. Diese soll zwischen der dritten (3.-7. November 2025) und vierten (1.-5. Dezember 2025) Verhandlungsrunde zum neuen System als eintägige Veranstaltung in den Räumlichkeiten des Labors Spiez in der Schweiz durchgeführt werden.

Die Schweizer Regierung freut sich auf die neue Rolle. Man meldet:

Seit 2021 stellt die Schweiz der WHO das Labor Spiez (mit seinem biologischen Sicherheitslabor) für Aufgaben im Rahmen des WHO-BioHub-Systems zur Verfügung. Das Labor Spiez ist die weltweit erste WHO-BioHub-Einrichtung. Es dient den WHO-Mitgliedstaaten als Drehscheibe für den schnellen Austausch von Informationen über neu auftretende Krankheitserreger mit epidemischem oder pandemischem Potenzial.

Der WHO BioHub ermöglicht die sichere Entgegennahme neu auftretender Krankheitserreger mit epidemischem oder pandemischem Potenzial, ihre schnelle Charakterisierung, die Veröffentlichung der ermittelten Genomsequenz in einer öffentlichen Datenbank und schließlich die Bereitstellung von Proben zur Verteilung an autorisierte Forschungseinrichtungen in den Mitgliedstaaten.

Der WHO BioHub ermöglicht den sicheren Empfang neu auftretender Krankheitserreger mit epidemischem oder pandemischem Potenzial, ihre schnelle Charakterisierung, die Veröffentlichung der ermittelten Genomsequenz in einer öffentlichen Datenbank und schließlich die Bereitstellung von Proben zur Verteilung an autorisierte Forschungseinrichtungen in den Mitgliedstaaten.

Es ermöglicht allen WHO-Mitgliedstaaten (unabhängig von bilateralen Abkommen) einen beschleunigten Zugang zu dem Fachwissen, das für die Bewältigung einer Epidemie oder Pandemie erforderlich ist. Das System ist vollständig transparent: Die gesammelten Genomdaten werden in öffentlichen Datenbanken veröffentlicht. Die im Rahmen des WHO-BioHub-Systems durchgeführten Aktivitäten werden auch der Weltgesundheitsversammlung der WHO gemeldet.

Aktiv dagegen ist der Verein „Wir“. Der Verein versucht Licht auf Spiez zu bringen, denn was genau dort passiert, bleibt der Öffentlichkeit verborgen. So fragte man etwa seit 2023:

  • Hat das Labor Spiez jemals SARS-CoV-2 isoliert, d.h. in Reinkultur aus einem Patientenmaterial gezogen und elektronenmikroskopisch sowie molekularbiologisch validiert?
  • Hat es jemals eine eigene, vollständige Sequenzierung ohne Datenbank-„Gap-Filling“ durchgeführt?
  • Kann es die Herkunft der Proben belegen, z.B. aus Wuhan oder anderen primären Hotspots?

Ergebnis: „Die Antworten von Spiez darauf waren bemerkenswert ausweichend. Auf konkrete Nachfragen zur Isolierung verwies das Labor stets nur allgemein auf „Analysen von Varianten“.

Der Jahresbericht 2024 zeigt, worauf der Fokus im Grad4-Biolabor gelegt wird:

  • DNA-Origami: Die präzise Faltung und Programmierung von DNA-Strukturen, die als Virenfallen, Drug-Carrier oder molekulare Schalter dienen können.
  • Epigenetic Editing: Steuerung der Genexpression durch gezielte Modifikation von Histonen und DNA-Methylierung, ohne die DNA-Sequenz selbst zu verändern.
  • Einbau nicht-natürlicher Aminosäuren: Umbau des genetischen Codes, sodass synthetische Organismen Proteine herstellen, die natürliche Systeme gar nicht mehr lesen können. Ein biologischer „Firewall“-Mechanismus, der aber auch für biotechnologische Sperren genutzt werden kann.
  • KI-optimierte Retrosynthesen & Self-Driving Labs: Vollautomatisierte Labors, die chemische Synthesen selbständig planen, durchführen und verbessern, auf Basis von maschinellem Lernen und gigantischen Datenbanken.

Im Herbst wird die neue Rolle als globales Zentrum getestet.

 

 

Schweizer Labor als Zentrum der WHO-Erregerforschung