18. August 2025

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Öffentlicher Rundfunk in den USA wird eingestellt

 

Nach der Streichung aller Mittel durch die Trump-Regierung stellt die zuständige Gesellschaft nach fast 60 Jahren ihre Tätigkeit ein.

Die Gesellschaft zu Förderung und Unterstützung des öffentlichen Rundfunks (Corporation for Public Broadcasting, CPB) in den USA wird zum 31. Januar 2026 geschlossen. Wie aus der Pressemitteilung der CPB hervorgeht, werden bis zum 30. September 2025 fast alle Mitarbeiter entlassen. Ein kleines Übergangsteam soll bis Ende Januar 2026 die „verantwortungsvolle und ordnungsgemäße Schließung des Betriebs“ begleiten, heißt es weiter.

Patricia Harrison, Präsidentin und CEO der CPB sagte: „Trotz der außerordentlichen Bemühungen von Millionen von Amerikanern, die den Kongress angerufen, angeschrieben und Petitionen eingereicht haben, um die Bundesmittel für die CPB zu erhalten, stehen wir nun vor der schwierigen Realität, unseren Betrieb einzustellen.“

Grund für die Schließung ist die Verabschiedung eines US-Bundesgesetzes zur Aufhebung von Ausgaben und die damit verbundene Veröffentlichung des Haushaltsgesetzes des Senatsausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales sowie Bildung und verwandter Behörden für das Geschäftsjahr 2026.

US-Bürger versuchten zu spenden

Das Haushaltsgesetz sieht erstmals seit Gründung der Gesellschaft im Jahr 1967 keine Mittel für die CPB vor. Laut eines Berichts der New York Times spendeten 120.000 US-Amerikaner circa 20 Millionen US-Dollar zusätzlich an die öffentlich-rechtlichen Sender NPR und PBS. Deren Spendenzusagen sollen im Jahr 2024 rund 70 Millionen US-Dollar höher liegen als im Vorjahr. Wie hoch die Summe insgesamt war, wurde nicht genannt. Die gestrichenen Gelder, die die CPB für die Finanzierung von PBS, NPR und lokaler Sender pro Jahr benötigt hätte, betragen 535 Millionen US-Dollar.

Mit der Schließung von CPB geht eine wichtige Finanzierungsquelle für lokale Sender und Produzenten sowie für Bildungsinhalte, lokal relevanten Journalismus und Notfallkommunikations- sowie Kulturprogramme verloren. „Wir sind unseren Partnern im gesamten System zutiefst dankbar für ihre Widerstandsfähigkeit, ihre Führungsstärke und ihr unerschütterliches Engagement im Dienste des amerikanischen Volkes“, so Harrison.

Die CPB unterstützte den Betrieb von mehr als 1.500 lokal verwalteten, öffentlich-rechtlichen Fernseh- und Radiosendern in den gesamten USA. Die Gesellschaft war zudem die größte Einzelquelle für die Finanzierung von Forschung, Technologie und Programmentwicklung für den öffentlichen Rundfunk, das Fernsehen und damit verbundene Onlinedienste.

Neben vielen anderen Behörden ist auch die US-Raumfahrtagentur Nasa von den Streichungen von Geldern der US-Regierung betroffen.

 

 

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