18. Juli 2025

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Neue Seidenstraße: Neue Geschäftsrekorde

 

Chinas neue Seidenstraße hat in der ersten Hälfte des Jahres 2025 neue Höhen erreicht. Nur im ersten Halbjahr dieses Jahres hat das Reich der Mitte ein Gesamtengagement von 124 Milliarden US-Dollar erreicht.

Ein aktueller Bericht über Chinas zentrale Investitions- und Infrastrukturinitiative – auf Englisch die sogenannte Belt and Road Initiative (BRI) – zeigt einen anhaltenden und sogar steigenden Boom der chinesischen Offensive. Im Jahr 2025 haben chinesische Unternehmen 66,2 Milliarden US-Dollar bisher an Bauverträgen und 57,1 Milliarden US-Dollar an Investitionen in BRI-Partnerländern unterzeichnet.

Damit wurde das Jahr 2024 schon jetzt übertroffen. Das geht aus einem Bericht hervor, der von der britischen Griffith University  mit dem Green Finance & Development Center in China am Mittwoch veröffentlicht wurde. Der für den Bericht verantwortliche Professor sieht vor strategische Sektoren als wesentlich für den anhaltenden Anstieg der Investitionen.

„Chinas Rekord-BRI-Engagement im Jahr 2025 spiegelt einen erneuten Vorstoß in kritische Sektoren wie Energie, Bergbau und Hightech-Fertigung wider. Was wir sehen, ist, dass China seine industriellen Stärken nutzt, um zukünftige Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz der Lieferketten in einer sich verändernden globalen Wirtschaft zu sichern“, sagt Professor Christoph Nedopil vom Griffith Asia Institute.

Das Griffith Institute, das zur Universität von Oxford gehört, hat in einer Presseaussendung die Entwicklung von BRI aufgeschlüsselt:

Der Energiesektor führte mit 44 Milliarden US-Dollar an Geschäften an – die Hälfte davon in Öl und Gas. Das größte einzelne Projekt war ein Gasverarbeitungspark in Nigeria im Wert von 20 Milliarden US-Dollar. Allerdings gewann auch erneuerbare Energie an Boden, mit 9,7 Milliarden US-Dollar in Wind-, Solar- und Waste-to-Energy-Projekten sowie fast 12 GW neuer Kapazität, die weltweit installiert wurden.

Chinas Metall- und Bergbausektor brach vorherige Rekorde und erreichte 24,9 Milliarden US-Dollar an Engagement, insbesondere bei Aluminium- und Kupferbergbau und -verarbeitung in Zentralasien. Gleichzeitig sahen Technologie und Fertigung 23,2 Milliarden US-Dollar an neuen Investitionen, einschließlich signifikanter Unternehmungen in EV-Batterien, Solar-PV und grüner Wasserstoffproduktion.

Private Unternehmen spielen eine zunehmend prominentere Rolle. Firmen wie East Hope Group, Xinfa Group und Longi Green Energy führten in der ersten Hälfte des Jahres wertvolle Investitionsprojekte an – was auf einen Wandel hinweist zu einer größeren Beteiligung des privaten Sektors an der BRI-Finanzierung.

Regional gesehen emergierten Afrika und Zentralasien als Top-Ziele für chinesische Investitionen. Afrika erhielt 30,5 Milliarden US-Dollar, fast fünfmal so viel wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Zentralasien folgte mit 25 Milliarden US-Dollar, einschließlich großer Projekte in Kasachstan.

„Die BRI evolviert sich weiter“, sagte Professor Nedopil. „Wir sehen weniger – aber viel größere – Projekte, die sich auf langfristige strategische Renditen konzentrieren, insbesondere in kritischen Mineralien und sauberen Technologien, die zukünftige Industrien untermauern werden.“

Seit ihrer Gründung im Jahr 2013 hat das kumulative BRI-Engagement nunmehr 1,3 Trillionen US-Dollar überschritten und umfasst Infrastruktur, Handel und Investitionspartnerschaften mit über 150 Ländern. Der Bericht prognostiziert stabilisierte Engagement-Level in der zweiten Hälfte des Jahres 2025, mit anhaltend starkem Interesse an Erneuerbaren Energien, fortgeschrittener Fertigung und digitaler Infrastruktur – trotz globaler wirtschaftlicher Gegenwinde und geopolitischer Unsicherheiten.

 

 

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