11. Juni 2025

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Kinderkanal sendet bizarren Klimaangst-Ratgeber für Kinder

 

Der Kinderkanal von ARD und ZDF gibt Kindern in einer neuen Kurzvideo-Serie Tipps zum Umgang mit „Klimagefühlen“. Besonders bizarr sind die Empfehlungen zur Bewältigung von „Klimaangst“ geraten.

Seit Anfang Juni produziert der Hessische Rundfunk die Mini-Serie „Klimagefühle“. In kurzen, etwa fünfminütigen Clips erfahren Kinder ab sechs Jahren darin, wie sie mit Gefühlen klarkommen können, die der Klimawandel in ihnen auslöst. In der ersten, knapp vierminütigen Folge auf dem Kinderkanal von ARD und ZDF wurde das Thema „Klimaangst“ aufgegriffen. Aber statt Ängste zu nehmen, werden Ängste geschürt und ihre Existenz stillschweigend als Normalfall vorausgesetzt.

Im Comic-Stil unterhält sich dabei ein blaues Klimaangst-Strichmännchen mit einer Sprecherin aus dem Off. Wohl um die von der Redaktion antizipierten Trigger-Reaktionen auf Begriffe wie Klimawandel oder Klimakrise zu vermeiden, ist stattdessen konsequent vom „K-Wort“ die Rede. Ganz schlimm und Angst-befördernd seien, so erfahren die Kinder, Überschwemmungen, Extremwetter, heiße Temperaturen und starker Regen. Die durch die mediale Aufbereitung solcher Ereignisse verursachte Klimaangst könne dazu führen, dass Kinder „immer unter der Bettdecke bleiben möchten“. Allerdings helfe es auch nicht, die Angst zu ignorieren oder zu verdrängen, denn wer die Angst wegschiebt, sei „nicht vorbereitet“ auf die Folgen der Klimakrise.

Zudem sei ein sorgen- und angstfreies Leben geradezu gefährlich: „Gerade, wenn ganz viele Menschen gleichzeitig eine Krise wie das K-Wort ignorieren und verdrängen, dann wird die Krise dadurch immer schlimmer“. Sich der eigenen Angst zu stellen, könne Kinder dazu motivieren, etwas zu ändern: Explizit ruft die Serie Kinder dazu auf, sich mit anderen Kindern in einer Gruppe zusammenzuschließen und etwa eine AG in der Schule zu gründen. Das löse zwar noch nicht alle Probleme, helfe aber dabei, sich selbstwirksam und nicht länger ohnmächtig zu fühlen.

Manchmal, „wenn die Angst sehr laut ist“, sollten Kinder, so der Ratschlag des Kinderkanals, auch mal eine Pause von der Angst einlegen – allerdings nur, um auf diese Weise wieder die nötige Energie für die Beschäftigung mit der Klimakrise zu bekommen. Ein Leben ganz ohne Klimaangst scheint für die Redaktion fernab des Vorstellbaren und jenseits des Wünschenswerten zu liegen. Am Ende des Beitrags sagt das Klimaangst-Männchen: „Ich denke, ich bleibe aber doch zur Sicherheit hier, nur falls doch etwas passiert.“ Und die Sprecher-Stimme aus dem Off antwortet: „Und das ist auch gut so“.

Die Folge zum Thema Klimaangst war die erste in der Kurzvideoreihe „Klimagefühle“. Seither sind außerdem Clips zu den Themen „Klimaschuld“, „Klimatrauer“, „Klimawut“ und „Klimahoffnung“ erschienen.

 

 

Kinderkanal sendet bizarren Klimaangst-Ratgeber für Kinder