10. Juli 2025

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Italien hat eine Pflanze entwickelt, die verschmutzte Flüsse reinigt, indem sie Mikroplastik frisst

 

Italien hat eine Pflanze entwickelt, die verschmutzte Flüsse reinigt, indem sie Mikroplastik frisst

In einem Gewächshaus außerhalb von Florenz haben italienische Botaniker eine Pflanze gezüchtet, die wie ein natürlicher Staubsauger für verschmutztes Wasser wirkt. Sie ist nicht nur ein Filter – sie absorbiert Mikroplastik und Schwermetalle über ihre Wurzeln, speichert sie im Pflanzengewebe und reinigt so die Flüsse, während sie wächst.

Die Pflanze namens Pistia Magnifica ist eine genetisch verbesserte Version des Wasserlinsenkrauts. Ihre Wurzeln sind reich an ligninmodifizierten Enzymen, die sich an synthetische Partikel wie Polyethylen und Polystyrol binden – die beiden häufigsten Mikroplastikarten. Wenn das Flusswasser vorbeifließt, fängt sie diese Partikel ein und zieht sie in ihr Gefäßsystem.

Labortests zeigen, dass ein Quadratmeter Pistia Magnifica in weniger als einer Stunde bis zu 92 % der Mikroplastikpartikel aus 100 Litern Flusswasser entfernen kann. Die absorbierten Abfälle verbleiben im Inneren der Pflanze, wo sie später geerntet und sicher verbrannt werden können – so wird Verschmutzung in nutzbare Wärmeenergie umgewandelt.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Reinigungssystemen benötigt diese grüne Lösung keine Maschinen, keinen Strom und keine Infrastruktur. Sie schwimmt auf der Oberfläche, wächst schnell und vermehrt sich auf natürliche Weise. Italienische Kommunen setzen sie nun in Kanälen, Seen und Bewässerungsgräben ein – insbesondere in der Nähe von Industriegebieten, wo der Plastikabfluss am höchsten ist.

Umweltverbände bezeichnen sie als „lebende Reinigungstruppe”, die dazu beitragen könnte, die biologische Vielfalt in den mit Plastik verschmutzten Gewässern weltweit wiederherzustellen. Die UNO prüft die Technologie bereits als Lösung für Entwicklungsländer, in denen die Verschmutzung der Flüsse katastrophale Ausmaße angenommen hat.

Italien hat möglicherweise einen Weg gefunden, das schmutzigste Wasser der Welt in trinkbares Wasser zu verwandeln – und zwar nur mit Sonnenlicht und Blättern.

 

 

Quelle: Telegram Antartika