8. Mai 2025

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EZB startet nächsten Schritt zur Einführung des digitalen Euros

 

Die EU bringt den digitalen Euro in eine neue Entwicklungsphase. Gemeinsam mit 70 privaten Banken und Zahlungsdienstleistern beginnt man den umstrittenen digitalen Zentralbankeuro zu testen.

Die EZB hat 70 private Unternehmen, hauptsächlich Banken und Zahlungsdienstleister, ausgewählt, die den digitalen Zentralbankeuro (CBD-Euro) auf seine „Zahlungsfunktionen testen und innovative Anwendungsfälle erkunden“ sollen.

Während sich die Entwicklung des digitalen Dollars durch die neue Trump-Administration abgebremst hat, setzt man in der EU weiter auf Tempo. Dass der CBD-Euro nicht nur in der Bevölkerung sondern auch innerhalb des Kapitals unbeliebt ist, schreckt sie dabei nicht. Am Montag hat man den nächsten Schritt bekannt gegeben. In der neuen „Innovationsplattform“ arbeiten nun EZB und private Akteure gemeinsam an der Einführung der neuen digitalen Währung:

„Fast 70 Marktteilnehmer – darunter Händler, Fintech-Unternehmen, Start-ups, Banken und andere Zahlungsdienstleister – haben sich bereit erklärt, mit der EZB zusammenzuarbeiten, um Funktionen und Anwendungsfälle für digitale Euro-Zahlungen zu erforschen. Im Anschluss an einen im Oktober 2024 veröffentlichten Aufruf zur Interessenbekundung erhielt die EZB über 100 Bewerbungen von rund 70 Teilnehmern, die sich einem der beiden Arbeitsbereiche „Pioniere“ und „Visionäre“ angeschlossen haben.

Von den 70 Unternehmen sind mehr als ein Drittel, nämlich 24 aus Deutschland. Darunter unter anderem: SAP Fioneer Solutions GmbH, Infineon Technologies AG, euro Wallet GmbH oder der Deutsche Sparkassen- und Giroverband. Aus Österreich nimmt die Erste Bank Group teil. Hier findet man die ganze Liste.

Die Plattform, die nun ihre Arbeit aufnimmt, „simuliert das geplante digitale Euro-Ökosystem“ wie die EZB schreibt.

Im Rahmen der Pionierarbeit wird untersucht, wie bedingte Zahlungen in digitalem Euro (d. h. Transaktionen, die automatisch durchgeführt werden, wenn vordefinierte Bedingungen erfüllt sind, z. B. die Lieferung eines online gekauften Pakets) technisch umgesetzt werden könnten. Außerdem werden potenzielle Anwendungsfälle für den alltäglichen Zahlungsverkehr entwickelt.

So beschreibt die EZB die Aufgabe der Unternehmen:

„Die Pioniere werden erforschen, wie sie die simulierten digitalen Euro-Schnittstellen in ihre Plattformen integrieren können. Die EZB stellt den Teilnehmern technische Unterstützung und Spezifikationen, wie z. B. eine Anwendungsprogrammierschnittstelle, zur Verfügung, damit sie eigenständig an Anwendungsfällen ihrer Wahl arbeiten können. Die Pioniere werden ihre Ergebnisse in einem Bericht zusammenfassen, den die EZB gründlich prüfen wird, um ihre Arbeit am digitalen Euro-Projekt zu unterstützen.

Die Arbeitsgruppe der Visionäre erforscht neue Anwendungsfälle für den digitalen Euro und untersucht, wie sie zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen wie der digitalen finanziellen Integration beitragen könnte. So könnte beispielsweise die Möglichkeit, in jeder Postfiliale eine digitale Euro-Geldbörse zu eröffnen, den kostenlosen Zugang zu digitalen Euro-Dienstleistungen gewährleisten, auch für Menschen ohne Bankkonto oder Zugang zu digitalen Geräten.“

Die Ergebnisse der beiden Gruppen werden dann von der EZB veröffentlicht. „Noch in diesem Jahr“, schreibt die Zentralbank.

 

 

EZB startet nächsten Schritt zur Einführung des digitalen Euros