Von EUGEN PRINZ | Wir wissen seit den Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden, dass der US-Auslandsgeheimdienst NSA anlasslos die Internet- und Telefonkommunikation anderer Staaten, darunter auch Deutschland, überwacht und auswertet. Und wahrscheinlich nicht nur der. Möglich wurde dies durch die Entwicklung von Speichermedien, die diese riesigen Datenbestände problemlos aufnehmen können. Zum Vergleich: Während eine Festplatte im Jahr 1980 eine Speicherkapazität von fünf Megabyte hatte, sind jetzt für den privaten Bereich bereits Festplattenlaufwerke mit einer Kapazität von 14 Terabyte, das sind 14 Millionen Megabyte, auf dem Markt. Und wir reden hier nur von Speichermedien im Bereich der Personal Computer. Während also die Speicherung der Telefonate, Emails usw. kein Problem mehr darstellt, ist hingegen die Auswertung der dadurch gewonnenen Daten bisher noch ein Problem, da die Rechenkapazität der eingesetzten Computer für eine allumfassende Analyse nicht ausreicht.
Automatisierte Kommunikationsüberwachung auf Keyword – Basis
Um diesem Problem Rechnung zu tragen, arbeiten die Überwachungsbehörden mit so genannten Keywords (Schlagwörtern), nach denen die Emails, Telefonate, Chats, Tweets und sonstige Arten der elektronischen Kommunikation von Rechnern durchsucht werden. Der Autor konnte damit eigene Erfahrungen sammeln, als eine PayPal- Zahlung an einen Hutladen in Südtirol gestoppt und zur Überprüfung vorgelegt wurde, weil er von diesem Anbieter über eBay eine Kopfbedeckung mit dem Namen „Kuba–Cap“ bestellt hatte. Da Kuba mit einem Handelsembargo belegt ist, hatten die Überwachungsbehörden diesen Namen als Keyword eingegeben. Als Folge dessen wurde die Transaktion gestoppt und von einem Sachbearbeiter überprüft. Dieser Vorgang zeigt deutlich die Unzulänglichkeiten des Keywords – Systems, die auf die noch unzureichende Rechenleistung der eingesetzten Computer zurückzuführen sind. Man bräuchte also ein Datenverarbeitungssystem, das ohne Keywords auskommt, weil es die gesamte Kommunikation erfassen und innerhalb eines möglichst kurzen Zeitraums detailliert analysieren kann. Das ist mit den heutigen Rechnern nicht zu machen, so schnell und leistungsfähig sie auch geworden sind. Doch nun ist für dieses Problem eine Lösung in Sicht: Der Quantencomputer. Er ist in der Lage, gewaltige Datenmengen innerhalb kürzester Zeit zu durchforsten.
„Wer glaubt, die Quantentheorie verstanden zu haben, hat sie nicht verstanden“
Richard Feynman, Physik Nobelpreisträger.
Warnung an die Leser
Liebe Leser, da müssen Sie durch, denn jetzt folgt der schwierige Versuch, die Quantenphysik wenigstens ansatzweise verständlich darzustellen. Sie haben nun zwei Möglichkeiten: Entweder den folgenden Abschnitt durchlesen und abwarten, ob Sie schlau daraus werden, oder einfach überspringen, um keinen Knoten in die Gehirnwindungen zu bekommen. Die Entscheidung liegt bei Ihnen. Für die Tapferen: Los gehts!
Was macht einen Quantencomputer so leistungsfähig?
Quantencomputer machen sich die sonderbare Fähigkeit subatomarer Partikel (Quanten) zu Nutze, zur gleichen Zeit als Materie und als Welle zu existieren. Da das ziemlich abstrakt klingt, sei zum besseren Verständnis dieses YouTube-Video empfohlen, in dem dieser unglaubliche Vorgang allgemein verständlich erklärt wird.
In klassischen Computern ist ein Bit ein einzelnes Stück Information, das in zwei Zuständen existieren kann: 1 oder 0. Physikalisch wird ein Bit dadurch realisiert, dass es in der Technik durch elektronische oder elektromagnetische Signale abgebildet wird. Die Aneinanderreihung der so erzeugten Einsen und Nullen wird Binärcode genannt. Dieser ist die „Sprache“ des Computers und die Grundlage für seine Rechenoperationen. Der Quantencomputer benutzt so genannte Quanten-Bits, abgekürzt „qubits“, zum Rechnen. Diese qubits sind Quantensysteme in zwei Zuständen. Im Gegensatz zu den „gewöhnlichen“ Bits können sie viel mehr Information aufnehmen als nur 1 oder 0, weil sie in jeder beliebigen Superposition dieser Werte existieren können. Auf die so genannte „Verschränkung“, das ist der zweite Faktor, der die Quantencomputer von herkömmlichen Rechnern unterscheidet, wird hier nicht eingegangen, denn wie sollte der Autor etwas erklären, dass er selber nicht versteht. Zurück zu einfacheren Bildern: Man kann sich ein qubit als imaginäre Sphäre (Kugel) vorstellen. Während ein klassisches Bit entweder am Nord- oder am Südpol der Sphäre ist, kann das qubit an jedem Punkt der Sphäre sein. Durch die Art und Weise, wie sich diese winzigsten aller Partikel verhalten, können einige Rechenoperationen viel schneller und mit weniger Energiebedarf ausgeführt werden, als bei klassischen Computern. Als Fazit aus diesem Absatz nehmen wir mit – und nun wird es wieder allgemein verständlich –, dass ein ausgereifter Quantencomputer bei bestimmten Aufgabestellungen milliardenfach schneller wäre, als die heutigen Rechner und zudem geringere Abmessungen hätte.
Welche Einsatzmöglichkeiten gibt es für Quantencomputer?
Damit sind wir bei der Frage, welche Einsatzmöglichkeiten es für ausgereifte Quantencomputer gibt, wie sie unsere Gesellschaft und unser tägliches Leben verändern werden und welche Gefahren diese neue Technologie birgt. Der richtige Ansprechpartner in so einem Fall ist natürlich ein möglichst ganzheitlich aufgestellter Physiker, denn sowohl die Theorie, also auch die Technologie der Quantencomputer sprechen nahezu alle Bereiche der modernen Mathematik und Naturwissenschaften an. Bei einer Internetrecherche zu diesem Thema stellte sich heraus, dass der Zufall PI-NEWS bereits zu Hilfe gekommen war.
Einer der weltweit kompetentesten Forscher auf dem Gebiet der „Holistischen Physik“ ist Dr. rer nat. habil. Norbert Schwarzer, ein Wissenschaftler, der nicht dem Establishment angehört und sich nicht scheut, das System Merkel öffentlich zu kritisieren. PI-NEWS hat schon mehrmals über ihn berichtet und aus den daraus resultierenden Gesprächen einen guten Draht zu ihm aufgebaut. Deshalb war er gerne einverstanden, als wir ihn um ein Interview zu diesem Thema gebeten haben. Dieses spannende Gespräch können Sie im zweiten Teil dieses Artikels mitverfolgen. Wir werden darin erfahren, was es mit künstlicher Intelligenz (KI) auf sich hat und warum die Regierungen so viel Geld in ihre Entwicklung stecken. Dr. Schwarzer klärt uns ferner darüber auf, wie Quantencomputer zur lückenlosen Überwachung unserer gesamten Kommunikation eingesetzt werden können, welchen Nutzen sie in der strategischen Planung von Geheimdienstoperationen und Kriegen haben, uns wird verdeutlicht, dass man mit Quantencomputern exakte Persönlichkeitsprofile eines jeden von uns erstellen und unser Verhalten voraussagen kann und so weiter…
Der Quantencomputer – die Wasserstoffbombe der Kommunikationsüberwachung
