16. Juli 2025

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Bis zu 46.000 Euro Energiekosten drohen: Brüssel zwingt Hauseigentümer zu Wärmepumpen

 

Auf Hauseigentümer, aber auch auf Mieter könnten ab 2027 neue Heizkosten zukommen – im Extremfall für mehrere Tausend Euro pro Jahr. Dies geht aus Berechnungen des Berliner Unternehmens Purpose Green hervor, über die der Spiegel berichtet. Grund ist ein neues EU-Gesetz zum Emissionshandel, das Hauseigentümer faktisch dazu drängen soll, nicht mehr oder weniger mit Erdgas zu heizen oder Häuser entsprechend zu sanieren – zum Beispiel durch den Einbau von Wärmepumpen –, und Autofahrer motivieren soll, keinen Verbrennermotor mehr zu nutzen. Derzeit kostet die Tonne CO₂ 55 Euro.

Der Analyse von Purpose Green zufolge könnten nun erhebliche Mehrkosten auf Mieter und Hauseigentümer zukommen. Dazu hat das Unternehmen 4000 angebotene Immobilien in den 30 größten Städten Deutschlands begutachtet. Die Berechnungen basieren nicht nur auf dem derzeitigen CO₂-Preis, sondern auch auf der Annahme eines teils erheblichen Preisanstiegs. Im schlimmsten Fall könnten dann gar 400 Euro pro Tonne CO₂ fällig sein, teilt das Unternehmen dem Bericht zufolge mit.

Vermieter sollen bis zu 95 Prozent der Mehrkosten zahlen

Das Worst-Case-Szenario bezieht sich auf schlecht isolierte, vermietete Immobilien. In solchen Fällen muss der Vermieter für bis zu 95 Prozent der Mehrkosten aufkommen. Bei perfekter Energieeffizienz hat allerdings der Mieter die Kosten zu übernehmen.

Konkret bedeutet dies, dass der Eigentümer beispielsweise eines unsanierten Mehrfamilienhauses in Augsburg mit sechs Wohnungen im Extremfall für 45.983 Euro CO₂-Kosten aufkommen müsste. Schon jetzt, beim gegenwärtigen CO₂-Preis, muss der Eigentümer 6655 Euro pro Jahr zahlen, schreibt der Spiegel unter Berufung auf Purpose Green. Bei einem Preis von 100 Euro je Tonne kämen in dem Beispiel Kosten von 12.101 Euro jährlich zustande – nur für CO₂, die Kosten für Erdgas und Heizöl kämen hinzu.

Wärmepumpen erwünscht

„Vermieter, die nicht rechtzeitig in energetische Sanierungen investieren, laufen Gefahr, in eine wirtschaftliche Schieflage zu geraten“, zitiert der Spiegel einen Manager von Purpose Green. Andererseits würden eine gute Dämmung, der Einbau von Wärmepumpen oder Photovoltaik auch den Wert der Immobilie erhöhen.

Was Wohnungen betrifft, die zum Verkauf stehen, hat Purpose Green ebenfalls Berechnungen angestellt. Bei 650 Wohnungen in Hamburg mit einer durchschnittlichen Größe von 165 Quadratmetern liegen der Firma zufolge die Mehrkosten für Heizen künftig im Mittel bei 431 Euro pro Jahr bei einem CO₂-Preis von 55 Euro pro Tonne. In Extremfällen lägen die Kosten hier bei 3135 Euro pro Jahr.

 

https://www.berliner-zeitung.de/news/bis-zu-46000-euro-energiekosten-drohen-bruessel-zwingt-hauseigentuemer-zu-waermepumpen-li.2330890