Ab 2029 müssen Supermärkte und Discounter voraussichtlich eine Bargeld-Alternative anbieten. Kunden sollen dann mit dem digitalen Euro zahlen können.
Die EU und ihre Institutionen arbeiten intensiv daran, den Digitalen Euro als gesetzliches Zahlungsmittel einzuführen. Laut der „Lebensmittel Zeitung“ könnte dies bereits 2029 Realität werden.
Durch die Verordnung, die von der EU geschaffen wird, soll der Digitale Euro denselben rechtlichen Status wie Bargeld erhalten. Dies bedeutet, dass Händler ihn künftig akzeptieren müssen, sowohl in Geschäften als auch online. Einzig kleine Unternehmen und Marktstände könnten möglicherweise von dieser Regelung ausgenommen sein.
Digitaler Euro soll Unabhängigkeit von US-Systemen bringen
Derzeit gibt es Verzögerungen bei der Einführung aufgrund der Arbeit der EU-Institutionen und der Einflussnahme durch Lobbygruppen. Der Bundestag, das Europäische Parlament und der Ministerrat arbeiten hart an einer neuen Verordnung.
- Endgültiger Text: Ein endgültiger Text wird laut „Lebensmittel Zeitung“ noch im Herbst erwartet.
- Strategische Priorität: Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank, bezeichnet den Digitalen Euro als strategische Priorität.
- Ziel: Ziel ist es, die Unabhängigkeit Europas von US-amerikanischen Zahlungsdienstleistern zu erhöhen.

Technische Anforderungen und Investitionen im Handel
Für Händler wie Rewe oder Edeka bedeutet der Digitale Euro vor allem Investitionen in neue Technologien. Das „Rulebook“ der Europäischen Zentralbank legt wichtige technische Grundlagen fest.
Laut Marc Bröking von der Beratungsfirma CGI sollten große Händler bereits jetzt Investitionspläne bis 2030 in Betracht ziehen. Besonders der Austausch von Kassensystemen und Zahlungsterminals im Einzelhandel müsse berücksichtigt werden, um den Anforderungen des Digitalen Euro gerecht zu werden.
Erwartungen und Risiken im Zahlungsverkehr
Während die Einführung des Digitalen Euro auch Chancen wie reduzierte Gebühren mit sich bringen könnte, gibt es Unsicherheit über die genaue technische Umsetzung. Ein Händler teilt mit: „Wir schauen erwartungsvoll auf das Projekt Digitaler Euro – aber auch mit Angst“, denn die genauen Systeme und Kosten sind bisher unklar.
Trotzdem hofft die Handelsbranche auf Gebühren-Obergrenzen, die auch Druck auf die Wettbewerber wie Visa und Mastercard ausüben könnten. Für die Banken könnte die Einführung des Digitalen Euros allerdings hohe Kosten verursachen. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, über die die „Tagesschau“ berichtete.

Neue Funktionen und Effizienzgewinne
Die Integration des Digitalen Euro in bestehende Händler-Apps und Online-Shops könnte zusätzliche Vorteile bieten. Es gibt auch Ideen für Offline-Zahlungsoptionen und effizientere Prozesse.
Ein Händler in Deutschland plant bereits Systeme, um Zahlungen effizienter und ohne nationale Sonderlösungen abzuwickeln. Diese Optimierungen könnten nicht nur Kosten senken, sondern auch die Abhängigkeit von privaten Zahlungsanbietern verringern.
Auch bei Lidl tut sich etwas an den Kassen: Der Discounter setzt nun unter anderem auf bediente Servicekassen beim Self-Checkout.
https://www.chip.de/news/supermaerkte-lebensmittel/bargeldalternative-wird-zur-pflicht-ab-2029-soll-der-digitale-euro-in-supermaerkten-eingefuehrt-werden_34bd1bf4-d29f-49c1-a55e-92d5aeac1ca0.html?x-bf-placeholder=true