Staatlich gefördert, als Nachhaltigkeit verpackt: Wie der IDOS-Report den Weg in die bargeldlose Überwachung zeichnet
Vom Homo sapiens zum Homo digitalis – UNO-Strategen skizzieren den Weg in die Technokrati
Von der UNO-Initiative The World in 2050 (TWI2050) als Schlüssel für Nachhaltigkeit gefeiert, entpuppt sich die digitale Revolution bei genauerem Hinsehen als doppeltes Schwert: Sie verspricht Effizienz und Klimaschutz – und öffnet zugleich Tür und Tor für Überwachung, Abhängigkeit und gesellschaftliche Spaltung
Die großen Versprechen
Der TWI2050-Bericht schwärmt: Künstliche Intelligenz, Big Data, Robotik und das „Internet of Things“ könnten die Weltwirtschaft effizienter, umweltfreundlicher und gerechter machen. Digitale Systeme sollen Ressourcen schonen, Bildungszugang erleichtern, die Kreislaufwirtschaft ankurbeln und sogar Demokratie stärken. Die digitale Identität wird als Grundlage für ein transparentes, sicheres Miteinander präsentiert.
Doch die Realität sieht anders aus: Statt den Planeten zu retten, verstärkt die Digitalisierung bislang vor allem alte Muster – mehr Energieverbrauch, mehr Rohstoffbedarf, mehr Konzentration von Macht in den Händen weniger Konzerne.
Big Tech als globale Macht
Der Bericht benennt es offen: Google, Apple, Meta, Amazon, Microsoft – und die chinesischen Gegenstücke – dominieren die Infrastruktur, auf der sich unser Leben abspielt. Sie kontrollieren die Datenströme, bestimmen die Standards und gewinnen Einfluss auf Politik und Gesellschaft. Für die UNO-Strategen ist das ein Problem, für die Bürger eine Bedrohung: Demokratische Staaten verlieren die Hoheit über ihre eigenen Systeme.
Vom Homo sapiens zum Homo digitalis
Besonders brisant: TWI2050 beschreibt einen Übergang vom klassischen Menschen zum „Homo digitalis“. Exoskelette, Implantate, KI-gestützte Entscheidungen – die Verschmelzung von Mensch und Maschine könnte unser Dasein revolutionieren. Doch wo endet Verbesserung, wo beginnt Kontrolle? Kritiker warnen vor einer Entmenschlichung: Der Mensch wird zur Ressource, zum Datenlieferanten, zum manipulierbaren Objekt.
Bargeldlos in die Zukunft – oder in die Abhängigkeit?
Ein besonders sensibler Punkt im Bericht ist die schrittweise Abschaffung von Bargeld. Digitale Bezahlsysteme gelten als nachhaltig, effizient und nachvollziehbar – perfekt, um Wirtschaft und Konsum zu steuern. Doch der Preis ist hoch:
- Totale Nachverfolgbarkeit aller Transaktionen, von der Zigarette bis zum politischen Spendenbeitrag.
- Ausschlussgefahr: Wer kein Smartphone oder keine digitale Identität hat, verliert Zugang zu grundlegenden Gütern und Dienstleistungen.
- Erpressbarkeit: Staaten oder Banken könnten Konten einfrieren, Zugänge blockieren oder bestimmte Käufe verhindern.
Der Report preist dies als Teil einer „smarten“ Zukunft – Kritiker sehen darin den Grundstein für ein globales Sozialkreditsystem.
Freiwilligkeit oder Zwang?
Die Digitalisierung wird im TWI2050 als „Werkzeug“ dargestellt, das demokratisch gestaltet werden könne. Doch die Erfahrung der Corona-Pandemie zeigt: Freiwilligkeit endet, sobald Druckmittel ins Spiel kommen.
Die Impfung war offiziell freiwillig – praktisch war ein normales Leben ohne Zertifikat kaum möglich. Genauso könnte es mit der digitalen Identität laufen: Formal freiwillig, aber wer nicht mitmacht, verliert Schritt für Schritt seine Teilhabe am Alltag.
Fehlende Kontrolle, globale Risiken
Das größte Defizit: Es gibt keine internationale Governance, keine klaren Regeln, keine Grenzen. Während Technologien exponentiell wachsen, hinken Recht und Politik hinterher. Damit drohen:
- Machtverschiebungen hin zu Tech-Konzernen und autoritären Staaten,
- weltweite Überwachungsinfrastrukturen,
- neue digitale Klassengesellschaften – zwischen den Profiteuren der Digitalisierung und jenen, die zurückbleiben.
Lehren aus der Geschichte
Der Report selbst erinnert an die Geschichte: Der Buchdruck brachte zunächst Religionskriege, die Industrialisierung zuerst Ausbeutung. Auch die digitale Revolution könnte zunächst Chaos, Autoritarismus und soziale Spaltung verschärfen – lange bevor sie jemals zu mehr Nachhaltigkeit führt.
Fazit: Nachhaltigkeit als Feigenblatt?
Die TWI2050-Strategen präsentieren Digitalisierung als Motor für die Agenda 2030 und die SDGs. Doch hinter dem grünen Anstrich lauert ein gefährlicher Trend: eine digital gesteuerte Welt, in der Nachhaltigkeit zum Vorwand für totale Kontrolle wird.
Digitale Identität, bargeldlose Gesellschaft, KI-gestützte Überwachung – das alles mag effizient erscheinen. Aber es wirft die entscheidende Frage auf: Geht es hier um eine bessere Zukunft – oder um den Aufbau einer technokratischen Ordnung, die den Bürger entmündigt?
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