16. September 2025

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Operation Kompost

 

Operation Kompost: Deutschland im Ausnahmezustand

Seit Montag (15. September) ist Schluss mit lustig: In Deutschland starteten bundesweite Kontrollen der Biotonnen. Entsorgungsbetriebe überprüfen dabei die korrekte Befüllung der braunen Tonnen. Man könnte annehmen, die wahre Gefahr unserer Zeit wäre der Joghurtbecher in der Biotonne…

Während die illegale Massenmigration, messernde Einmänner, horrende Preissteigerungen und eine freidrehende Bürokratie die Bürger in Schrecken versetzen, rüstet Deutschland in einem ganz anderen Bereich auf – mit Müllwerkern in fluoreszierenden Westen und einem Arsenal an gelben und roten Aufklebern. Die Front verläuft nicht in der Ukraine, nicht im Bundestag, sondern zwischen Kartoffelschale und Plastiktüte. Müllsündern geht es im Zuge strikterer Kontrollen endlich an den Kragen!

Ziel der bundesweiten Kontrollaktion soll es sein, die Bürger für die saubere Trennung von Bioabfällen zu “sensibilisieren” (sprich: zu erziehen). Das Motto: „Dein Biomüll ist wichtig fürs Klima.“ Bioabfälle würden immerhin für Biogas-Anlagen genutzt, um Energie zu erzeugen (Energie erzeugt die normale Müllverbrennung allerdings auch, aber sei’s drum). Darüber hinaus würden sie zu Dünger für die Landwirtschaft aufbereitet.

Die Müllmänner von heute sind im besten Deutschland, das es jemals gab, wichtiger als Grenzschützer: Mit geschultem Blick erkennen sie schon aus 15 Metern Entfernung eine falsch entsorgte Mandarinen-Netztasche! Mit einem entschlossenen Griff heben sie den Biotonnen-Deckel – und der Puls der Nation steigt. Wird es ein gelber Sticker? Oder gar die rote Karte? Der gelbe Anhänger weist lediglich auf eine Verunreinigung hin; die Tonne wird trotzdem geleert. Ein roter Anhänger kann bedeuten: Die Tonne wird nicht geleert. Nehmt das, ihr Kriminellen!

Mitunter wird gar in lebensverändernde Technologie investiert: Sind Müllwagen mit Detektionsgeräten ausgestattet, werden falsch befüllte Biotonnen sogar automatisch erkannt und bleiben ungeleert. Das heißt: Ist das Falsche in der Tonne, bleibt der Müllsünder auf seinen Abfällen sitzen. Dann kann er bis zur nächsten Abfuhr nachsortieren oder den Inhalt seiner Tonne im Restmüll beerdigen – gegen Gebühr natürlich. (Oder er kippt das Ganze wutentbrannt in den nächsten Wald und steigt zu einem noch schwereren Müllverbrecher auf.) Wie genau die Müllvergehen geahndet werden, entscheiden die Kreise und Städte – auch Bußgelder sind möglich.

Wie Report24 bereits berichtete, dürfen seit dem 1. Mai dieses Jahres laut der neuen Bioabfallverordnung maximal drei Prozent des Biomülls aus Fremdstoffen wie Plastik, Glas oder Metall bestehen. Bei Kunststoff ist es sogar nur ein Prozent. Alles darüber hinaus: ökologische Hochverratsstufe 1.

Was darf in die Biotonne? Obst- und Gemüsereste, Teebeutel, Kaffeesatz samt Filter, Eierschalen, Brot, Speisereste (roh, gekocht, verdorben) sowie Käse- und Joghurtreste. Außerdem sind Blumen, Laub, Rasenschnitt, unbehandeltes Holz, Sägespäne, Holzwolle, Haare, Federn und biologisch abbaubares Kleintierstreu erlaubt. Um Feuchtigkeit zu binden, darf Papier wie Küchenrolle oder Zeitung in kleinen Mengen mit hinein.

Die verschärften Biotonnen-Kontrollen finden nach Medienberichten in zahlreichen Landkreisen statt. Im Westen sollen demnach Entsorger aus sämtlichen Bundesländern teilnehmen, hingegen sind im Osten (einschließlich Berlin) nur Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) und Salzwedel, Magdeburg, Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt) dabei sowie die Stadtwerke Schmalkalden-Meiningen (Thüringen). Die BILD hat dazu eine Übersichtskarte veröffentlicht.

Die Politik spricht von „Verbesserung der Sammelqualität“. Für den Bürger hört es sich eher nach einem peinlichen „Biotonnen-TÜV“ an, der völlig an den wahren Problemen im Land vorbeigeht. Wenn Ihre Biotonne schärfer kontrolliert wird als die Landesgrenzen, dann sind Sie in der bunten Republik Deutschland: Hier ist der größte Feind eben immer noch der Steuerzahler, dem eine Verpackung in die falsche Mülltonne fällt, nicht der Dieb, Vergewaltiger oder Messermann. Dass deutsche Kinder in der Zukunft nicht mehr Feuerwehrmann oder Astronaut, sondern Biotonnen-Kontrolleur werden wollen, muss indessen bezweifelt werden.

 

 

Operation Kompost: Deutschland im Ausnahmezustand

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