Die Medien und die Windindustrie verkaufen die größten und besten neuen Generatoren immer mit ihrer vollen imaginären Kapazität. Der tatsächliche Prozentsatz, den sie von der beworbenen „Kapazität” liefern, wird als „Kapazitätsfaktor” bezeichnet und wird selten erwähnt.
Einer der größten Profiteure vom Windgeschäft in Österreich ist die EVN. Die Beschreibung ihrer „Erfolge“ ist schon fast elegisch. Bei Österreichs Energie lesen wir: „Leuchttürme der Energiewende. Mit einer installierten Leistung von 400 MW gehört die EVN schon derzeit zu den größten Windenergieunternehmen Österreichs. Bis 2030 soll die Kapazität auf rund 750 MW fast verdoppelt werden. Das wäre ein weiterer Leuchtturm der Energiewende.“
Und man kommt weiter ins Schwärmen:
„Sie gehören zu den leistungsstärksten ihrer Art: die sieben Windkraftlagen mit je sechs Megawatt (MW), die die EVN zurzeit in ihrem Windpark Palterndorf-Dobermannsdorf/Neusiedl a. d. Zaya im Nordosten des Weinviertels errichtet. Nicht weniger als 81 Meter Länge messen die 17 Tonnen schweren Rotorblätter, die in die Anlagen verbaut werden. Sie unbeschädigt anzuliefern, bezeichnet die EVN als „Königsklasse im Transportwesen“.“
Das sieht dann so aus:
Die neuesten größten Windparks sollen „1 GW” leisten, obwohl sie diese Leistung fast nie erbringen werden. Der tatsächliche Prozentsatz, den sie von der beworbenen „Kapazität” liefern, wird als „Kapazitätsfaktor” bezeichnet und wird selten erwähnt. Der durchschnittliche Leser, der nicht genau hinschaut, wird nicht bemerken, dass die Kosten von Millionen Euro überhaupt nicht zusammenpassen. Das ist so, als würde man ein brandneues Auto kaufen, ohne zu wissen, dass es nur 70 Kilometer pro 10 Liter fährt (und das auch nur, wenn der Wind weht).
TKP hat kürzlich über die sinkenden Erträge berichtet: Windparks an Land lieferten 2020 41,2 TWh (1 TWh = 1 Milliarde kWh), 2025 mit 23% mehr installierter Leistung nur mehr 26,6 TWh, also minus 35%. Die installierte Leistung war jedoch um 23% von 52,2 auf 64,2 GWp (Gigawatt peak) ausgebaut worden.
Wirtschaftlich ist das ganz offensichtliches Harakiri, mit höheren Kosten wird weniger produziert.
Auch in Australien ist das nicht anderes, wie Jo Nova berichtet, es liegt also offensichtlich nicht an lokalen Gegebenheiten. Im Jahr 2019 gingen die Experten davon aus, dass der modellierte durchschnittliche Kapazitätsfaktor von Onshore-Windkraftanlagen bei 44,4 % liegen würde. Jahre später gehen sie im aktuellen GenCOST-Bericht davon aus, dass er zwischen 29 % und 48 % liegen würde – und fantasieren immer noch davon, dass ein Wunder bevorsteht. Daher ist ihre modellierte Vorhersage der Kosten für Onshore-Windenergie lächerlich großzügig. Selbst nachdem die Realität sechs Jahre lang hartnäckig bei etwa 30 % geblieben ist, zeigt eine Google-Suche, dass die „Fact Sheet” der Regierung von New South Wales von etwa 35 % ausgeht und die Google AI-Übersicht von 30 % „bis 45 %”.
Wie imaginäre Häuser mit imaginären Kapazitätsfaktoren versorgt werden
Anton Lang, auch bekannt als TonyfromOz, ist ein weiterer Freiwilliger, der die Grafiken erstellt, die wir nicht sehen sollen. Tony fiel jahrelang auf, dass in den Werbebroschüren für Windparks der Kapazitätsfaktor nicht erwähnt wurde. Das schien ihm eine seltsame Lücke in der Dokumentation zu sein.
Tony bemerkte, dass sie ihre Leistung in der Regel in die fantasievolle Zahl von Tausenden von Häusern umrechneten, die damit versorgt werden könnten, was eine reine Marketingmasche ist. Sie geben vorgetäuscht vor, dass Windkraftanlagen in der Lage sind, beliebige Häuser mit Strom zu versorgen. Als Tony die Zahl der Häuser zurückrechnete, stellte er fest, dass alle Unternehmen, die Windkraftanlagen vermarkten, einen Kapazitätsfaktor von 38 % zugrunde legten, um den Wert der imaginären Häuser zu ermitteln.
Also berechnete er anhand seiner gesammelten Daten den Kapazitätsfaktor aller australischen Windkraftanlagen und stellte fest, dass dieser im Durchschnitt der letzten sieben Jahre knapp unter 30 % liegt. Er lag 2019 bei etwa 31 %, ist aber seitdem zurückgegangen, und im letzten Jahr lag der gleitende 12-Monats-Durchschnitt oft nahe bei 27 %.
In diesem Zeitraum stieg die Gesamtnennleistung von 5,3 GW auf 13,5 GW. Trotz Verbesserungen im Design und dem jungen Alter dieser Flotte verschlechtert sich der Kapazitätsfaktor leicht, anstatt sich zu verbessern.
Drei Gründe, warum der Kapazitätsfaktor sinkt
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Erstens: Die besten Standorte für Windkraftanlagen sind bereits vergeben. Alle windreichsten Stellen in der Nähe von Sendemasten mit freiem Platz sind bebaut. Neue Windkraftanlagen haben daher entweder weniger Wind oder sind weiter von Ballungszentren entfernt.
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Zweitens: Unabhängig davon, wie viele neue Turbinen installiert werden, bedecken Hochdruckzellen weiterhin das gesamte Land, sodass die zusätzliche Energie meist dann erzeugt wird, wenn wir sie nicht brauchen. Mehr Turbinen bedeuten mehr Einschränkungen. Mehr Solarenergie bedeutet mehr Einschränkungen zur Mittagszeit. Deutschland braucht an sonnigen Tagen zur Mittagszeit bereits ausländische Abnehmer von Strom um das Netz stabil zu halten.
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Drittens: Die Anlagen verschleißen ständig. Starke Windzonen sind schwierige Standorte für jegliche Infrastruktur. Wind, Flugsand, Staub, Eis und Salz verschlechtern kontinuierlich die Hinterkanten der Rotorblätter, was zu erhöhten Turbulenzen und einem Effizienzverlust führt. Und die Stop-Start-Charakteristik des Windes ist für Getriebe und Lager äußerst ungünstig. Die Rotorblätter sind so schwer – 17 Tonnen, wie die EVN stolz vermeldet –, dass sich der Rotor auch bei Windstille langsam drehen muss, da sonst die Lager abflachen würden.
- Viertens: Windräder entnehmen der Atmosphäre Energie, was zu Druckveränderungen und damit zu Änderung der Windgeschwindigkeiten führt. Dieses sogenannte „Wind-Stilling“ ist ein weiterer negativer Faktor für den Kapazitätsfaktor. Die Energieentnahme führt auch zur Klimaveränderung in Richtung Erwärmung wie Studien gezeigt haben.
Warum die niedrigsten Tiefstwerte wichtig sind
Die Zahlen in der obigen Grafik sind wöchentliche Durchschnittswerte, aber wichtig sind auch der Kapazitätsfaktor an den schlechtesten Tagen und in der schlechtesten halben Stunde, denn diese Werte geben Aufschluss darüber, wie viel Reserveenergie wir benötigen. In solchen Momenten kann der Kapazitätsfaktor eines ganzen Landes voller Windkraftanlagen auf bis zu 0,7 % sinken. An einem schlechten Tag können 20 Milliarden Dollar Windkraft in ganz Australien nur so viel Strom garantieren wie zwei Dieselgeneratoren.
Wie viel Reserveenergie benötigen wir für ein 13,5-Gigawatt-Windkraftsystem? Die schreckliche Wahrheit ist: etwa 13,4 Gigawatt. Die gesamte Windkraftindustrie ist praktisch ein überflüssiger Zusatz zu einem voll funktionsfähigen Stromnetz. Ihr Hauptnutzen besteht (angeblich) in der Hoffnung, dass sich Stürme und Überschwemmungen in 100 Jahren ändern werden. Es kann unmöglich billiger sein als unser derzeitiges System, es sei denn, die Brennstoffkosten würden den größten Teil der Stromkosten ausmachen, was nicht der Fall ist.
Die steigenden aber sinnlosen Kosten werden auf die Stromkunden und via Subventionen auf die Steuerzahler verteilt. Dazu kommen noch Schäden durch die Kontamination der Böden, Pflanzen und mittlerweile auch schon der Tiere; gesundheitliche Schäden durch den Infraschall für Menschen und Tiere; Schäden für Pflanzenwuchs und durch Bodenerosion. Und wenn eine Anlage abgebaut wird, dann landen die Rest wie die Rotorblätter als giftiger Sperrmüll auf Deponien.
Windparks arbeiten nur mehr mit 27 Prozent ihrer Kapazität – Tendenz rückläufig