Der milliardenschwere Tech-Investor Peter Thiel warnt davor, dass die größte Bedrohung für die Zukunft der Menschheit nicht von einem Atomkrieg, dem Klimawandel oder künstlicher Intelligenz (KI) ausgeht, sondern vom Aufstieg einer globalen Eine-Welt-Regierung, die diese Krisen als Vorwand nutzt, um die totale Kontrolle zu erlangen.
Der Deutsche Peter Thiel ist einer der erfolgreichsten Investoren und Tech-Mogule in den USA. Gemeinsam mit dem Südafrikaner Elon Musk gründete er PayPal und mit Palantir hat er eines der aggressivsten Überwachungstools der Welt geschaffen. Er wird in einem offenen Interview mit dem Kolumnisten Ross Douthat von der New York Times auch als einer der „frühesten Investoren in die politische Karriere von Donald Trump und JD Vance“ bezeichnet. Im finanzialisierten Kapitalismus ist die Investition in politische Karrieren also möglich. Das sehen wir auch in der derzeitigen politischen Klasse in Europa, in deren Karrieren das World Economic Forum (WEF) über das Young Global Leader Programm investierte.
In dem Interview äußerte der Mitbegründer von PayPal und Palantir Besorgnis wegen einer von ihm so bezeichneten „schlechten Singularität“. Thiel warnt davor, dass ein supranationales Regime die Freiheit im Namen der „Sicherheit“ zerstören werde, wie wir das in der EU immer durlicher zu spüren bekommen. Thiel, der Investor in die Karrieren des US-Präsidenten und des Vizepräsidenten deckt damit auch Denkmuster der beiden Politiker auf.
„Es besteht die Gefahr eines Atomkrieges, einer Umweltkatastrophe, von Biowaffen und bestimmten Risiken im Zusammenhang mit KI“, sagte Thiel.
„Die Standardlösung, die die Menschen für all diese existenziellen Risiken haben, ist eine Eine-Welt-Regierung.”
Er warnte, dass Forderungen nach einer Stärkung der Vereinten Nationen zur Überwachung von Atomwaffen oder Vorschläge zur Schaffung einer globalen KI-„Computing Governance”, einschließlich Plänen zur „Protokollierung jedes einzelnen Tastenanschlags”, den Weg für einen permanenten, technokratischen Überwachungsstaat ebnen. Originell ist dabei, dass seine Software Palantir genau dass versucht.
Thiel verglich diese Denkweise mit einem Film der Federation of American Scientists aus den 1940er Jahren mit dem Titel „One World or None“ (Eine Welt oder keine).
Der Film argumentierte, dass nur eine globale Regierung die nukleare Vernichtung verhindern könne.
Anstatt jedoch in einer solchen Einheit die Rettung zu sehen, sieht Thiel einen direkten Weg in die Tyrannei. Er zog eine theologische Analogie und stellte die Wahl als „Antichrist oder Armageddon“ dar.
Der Weg zu einer zentralisierten Kontrolle führe nicht über einen charismatischen Diktator, sondern über ununterbrochene Panikmache. Genau das wurde mit Covid sehr erfolgreich erprobt, mit dem angeblich durch menschliche Aktivitäten verursachten Klimawandel funktioniert es allerdings weniger, aber man versucht es gerade wieder mit Chikungunya.
Das One-World Government soll unter anderem auch durch das One-Health Konzept erreicht werden, dem im Zuge der Änderungen der Internationalen Gesundheitsvorschriften und des WHO-Pandemievertrags viele Regierungen blindlings zugestimmt haben. Im Grunde haben sie ihre eigenen Entmachtung bestätigt.
„Der Antichrist würde die Welt erobern, indem man ununterbrochen vom Armageddon spricht“, meint Thiel.
Er stellte dies auch früheren Epochen des wissenschaftlichen Optimismus gegenüber, in denen die Angst vor einem „bösen Genie“ bestand, das die Technologie missbraucht.
Heute, so Thiel, komme die Gefahr davon, den Fortschritt unter dem Vorwand der Rettung des Planeten vollständig zum Stillstand zu bringen.
„In unserer Welt ist es viel wahrscheinlicher, dass es Greta Thunberg ist als Dr. Strangelove“, witzelte er und stellte die radikale Klimabewegung als modernes Vehikel für einen fortschrittsfeindlichen Autoritarismus dar.
In Bezug auf künstliche Intelligenz nahm Thiel eine zurückhaltende Haltung ein. Er lehnte sowohl utopischen Hype als auch Weltuntergangsprognosen ab.
Er verglich das Potenzial der KI mit dem Internetboom der späten 1990er Jahre: Sie könne „einige großartige Unternehmen“ hervorbringen und das BIP moderat steigern, aber wahrscheinlich nicht im Alleingang die Wirtschaft verändern.
„Es ist mehr als ein Nichts, aber weniger als eine totale Transformation unserer Gesellschaft“, sagte er.
Dennoch investiert Thiels Founders Fund massiv in die Infrastruktur der KI. Das Unternehmen hat kürzlich eine Finanzierungsrunde in Höhe von 600 Millionen Dollar für Crusoe, eine vertikal integrierte KI-Plattform, angeführt.
„Das größte Risiko bei KI ist, dass wir nicht groß genug denken”, sagte Thiel damals.
„Crusoe ist dazu da, uns von der Insel der begrenzten Ambitionen zu befreien.”
Für Thiel ist die größte Gefahr nicht eine einzelne Katastrophe, sondern die Konsolidierung der globalen politischen Macht unter dem Vorwand, eine solche zu verhindern. Seiner Ansicht nach könnte der Tausch von Freiheit gegen zentralisierte „Sicherheit“ das größte existenzielle Risiko überhaupt sein.
Die Zwiespältigkeit zwischen Denken und Handeln von Thiel ist übrigens auch bei Elon Musk zu beobachten.