21. August 2025

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Ist der KI-Hype eine psychologische Operation?

 

Der Hype um die KI erfüllt alle Bedingungen einer psychologischen Operation. Während die KI als neue Zukunft unumstößlich erscheinen soll, ist es offen, wie viel Substanz wirklich dahinter steckt. 

Der KI-Hype ist real: Medien bejubeln die neuen Errungenschaften, KI-Aktien steigen quasi täglich und immer wieder werden neue Durchbrüche gefeiert. All der Jubel und die mediale Propaganda sollten skeptisch machen. Ist der KI-Hype vielleicht nichts anderes als eine ausgeklügelte Psy-Op – eine psychologische Operation zur Manipulation der öffentlichen Meinung?

Das zumindest ist die These des US-amerikanischen Wirtschaftsanalysten Charles Hugh Smith. In seinem Blogbeitrag vom 11. August 2025 analysiert Smith die Parallelen zwischen dem Hype um die KI und klassischen Techniken psychologischer Operationen. Seine Schlussfolgerung: Der Hype erfüllt alle Kriterien einer solchen Operation und dient vor allem den Interessen mächtiger Konzerne.

Psy-Ops, so erklärt Smith, zielen darauf ab, Wahrnehmungen und Einstellungen durch persuasive Botschaften zu formen, um narrative Dominanz zu erlangen. Historisch assoziiert man sie mit Regierungen, doch der Autor betont, dass erfolgreiche Kampagnen oft aus Public-Private-Partnerships oder privaten Initiativen stammen.

Beispiele reichen vom FBI-Programm COINTELPRO in den 1950er- und 1960er-Jahren, das politische Gruppen unterwanderte, bis hin zu modernen Wirtschaftsmanövern wie den Bankenrettungen 2008/2009, die als „notwendig für alle“ und alternativlos dargestellt wurden. Smith führt einen Gedankenversuch durch und prüft den KI-Wahn an acht bewährten Psy-Op-Techniken. Das Ergebnis: 100 Prozent Übereinstimmung – hier eine Übersicht der Kriterien:

  1. Die Macht des ‚Wir‘: KI wird als Vorteil für alle präsentiert, schafft ein Gefühl der Gemeinsamkeit.
  2. Soziale Akzeptanz: Da Milliarden KI nutzen, muss sie gut sein – eine Illusion der Mehrheit.
  3. Schmeichelei: Chatbots loben Nutzer, um Bindung aufzubauen.
  4. Autorität: Tech-Milliardäre und Politiker preisen KI als unvermeidbaren Fortschritt.
  5. Dringlichkeit und FOMO (Fear of Missing Out): Es heißt, wir müssten im „KI-Krieg gegen China“ siegen, sonst verlieren wir. Studenten werden gewarnt: Lernt KI, oder ihr seid abgehängt.
  6. Gegenseitiger Nutzen: Versprechen von besserer Arbeit und Leben durch KI.
  7. Erste Verpflichtung: Fang klein an – probiere KI für einfache Aufgaben, und du bist gefangen.
  8. Allgegenwart und Intensität: Ständige positive Berichte, Hype um Künstliche Allgemeine Intelligenz (AGI), die angeblich bald kommt.

Doch der Schein trügt, argumentiert Smith. Der KI-Boom wird als „Krieg gegen China“ geframed, den wir nicht verlieren dürfen. Tatsächlich profitieren vor allem Tech-Giganten wie Google oder Microsoft, die Billionen-Dollar-Konzerne sind. Die Kosten tragen die Leute: Datenzentren verbrauchen riesige Mengen Wasser – ein „Wasserraub“ in trockenen Regionen – und fressen Unmengen Strom, den Bürger dann teurer zu zahlen haben. Zudem gehen Arbeitsplätze verloren, während Chatbots Beziehungen zerstören und die mentale Gesundheit von Kindern gefährden.

Smith verweist auf wachsende Kritik, etwa in einem Wired-Artikel, der von Frustration über KI berichtet. Experten wie die Ethikerin Shannon Vallor kritisieren, dass frühere Innovationen dem Menschen dienten, während KI heute vor allem die Privilegierten bereichert. Der Autor zieht Parallelen zu Philip K. Dicks Romanen, wo Substanzen wie „Substance D“ hypnotisieren – ähnlich wie KI-Hype die Öffentlichkeit einlullt.

Wer profitiert also? „Cui bono“, fragt Smith: Konzerne gewinnen, während Arbeiter und Umwelt verlieren. Der KI-Wahn könnte platzen, wenn reale Anwendungen ausbleiben – wie bei früheren Blasen. Schon jetzt sind KI-Aktien enorm hoch bewertet, preisen zukünftige Erfolge ein. Es braucht immer neue Durchbrüche, immer neue Schlagzeilen.

Ist die KI also Fortschritt oder Manipulation? Oder vielleicht auch beides?

 

 

Ist der KI-Hype eine psychologische Operation?