11. August 2025

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EZB klagt über Zunahme von Bargeld während Einführung des digitalen Euro

 

Die Europäische Zentralbank bereitet die Einführung einer digitalen Version des Euro vor und berichtet gleichzeitig, dass die Nachfrage nach physischen Banknoten weiter steigt.

Die Institution steht vor wachsenden Herausforderungen, da immer mehr Menschen die Gefahren einer programmierbaren digitalen Zentralbankwährung erkennen und auf Bargeld setzen, das allein Privatsphäre und Unabhängigkeit garantiert. Die EZB, die die Zinssätze festlegt und den Euro für die 20 Länder verwaltet, in denen er verwendet wird, gab bekannt, dass derzeit Banknoten und Münzen im Wert von 30,4 Milliarden Euro im Umlauf sind.

Bargeld sei nach wie vor ein weit verbreitetes, vertrauenswürdiges und „unverzichtbares” Zahlungsmittel. Gleichzeitig treibt die in Frankfurt angesiedelte EU-Zentralbank jedoch Pläne für einen „digitalen Euro” voran. Dabei handelt es sich um eine von der Zentralbank ausgegebene Währung, die über eine App auf dem Smartphone gehalten und verwendet werden kann, ohne dass eine Internetverbindung erforderlich ist, ähnlich wie bei Apple Pay, so die EZB. Das bedeutet, dass für den Zugriff kein Netzwerk und keine Daten erforderlich sind, sondern lediglich ein aufgeladener Akku.

Diese Botschaft wurde von EZB-Vorstandsmitglied Piero Cipollone in einer Veröffentlichung vom 4. August bekräftigt, in der er warnte, dass der rechtliche Status von Bargeld nicht als selbstverständlich angesehen werden sollte.

Die EZB behauptete, dass der digitale Euro keine Nutzer verfolgen oder Profiling ermöglichen werde. Im Gegensatz zu kommerziellen Diensten großer Technologieunternehmen werde er kostenlos nutzbar, offline verfügbar und von öffentlichen Behörden statt von privaten Unternehmen kontrolliert sein.

Selbst wenn die EZB keine Verfolgung und Profiling vornimmt, so werden Produkte von Palantir und anderen Tech-Konzernen die Aufgabe übernehmen und Profile erstellen bis hin zu Informationen an welchen Orten sich die Verwender des digitalen Euros aufhält und aufgehalten hat. Das wurde kürzlich im Iran gemacht, als führende Militärs und Wissenschaftler am 13. Juni gleichzeitig getötet wurden, oft gemeinsam mit ihren Angehörigen sowie anderen zufälligen Hausbewohnern.

Palantir erhielt gerade wieder einen Auftrag über 10 Milliarden Dollar vom US-Militär und arbeitet engstens mit Geheimdiensten zusammen.

Obwohl die EZB erklärte, dass Bargeld weiterhin im Umlauf bleiben werde, bietet der digitale Euro Funktionen, die von Strafverfolgungsbehörden seit langem befürwortet werden, darunter die Rückverfolgbarkeit. Dies erleichtert die Bekämpfung von Steuerhinterziehung, Geldwäsche und Betrug, aber auch die Steuerung wofür Geld ausgegeben werden darf.

Im UK soll ein „CO2-Reisepass“ für Reisebeschränkungen sorgen, eine Vorstufe zur umfassenden digitalen ID. Nach dem Konzept des „CO2-Passes“ würde jedem Reisenden eine jährliche „Kohlenstoffquote“ zugewiesen, die nicht überschritten werden darf. Die Verknüpfung dieses CO2-Passes würde zudem erheblich erleichtert, wenn der Reisepass digitalisiert wird, woran mit der digitalen ID intensiv gearbeitet wird.

Ist die jährliche „Kohlenstoffquote“ erschöpft, dann ist es ein leichtes den digitalen Euro für alle Ausgaben zu sperren, die CO2 verursachen würden.

Die Vorgaben vor digitales Geld kommen von der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), der Bank der Zentralbanken, an die sich auch die EZB zu halten hat und halten wird. Was die BIZ will haben wir hier so beschrieben:

Agustin Carstens, Generaldirektor der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), fordert ein „einheitliches programmierbares Hauptbuch im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft“, um digitale Zentralbankwährungen (CBDC), tokenisierte Einlagen und schnelle Zahlungssysteme zu vereinheitlichen.

In einer Grundsatzrede bei der Monetary Authority of Singapore (MAS) am 22. Februar sagte Carstens, um das Potenzial neuer Finanztechnologien wie CBDCs, Tokenized Deposits und schnelle Zahlungssysteme voll ausschöpfen zu können, „brauchen wir eine Möglichkeit, sie alle zusammenzubringen.“

„Die Idee eines ‚Unified Ledger‘ (einheitliches Hauptbuch) mit einer gemeinsamen Programmierumgebung ist sehr vielversprechend.

Ein Unified Ledger ist eine digitale Infrastruktur, die das Potenzial hat, das Geldsystem mit anderen Registern für reale und finanzielle Ansprüche zu verbinden.

„Es müsste sich um eine öffentlich-private Partnerschaft mit einer klaren Rollenverteilung handeln, bei der die Zentralbank die Aufgabe hat, das Vertrauen in das Geld zu untermauern.
Agustin Carstens, 2023

Die Programmierbarkeit ist ein wesentliches Merkmal von CBDC, was bedeutet, dass Zentralbanken und ihre Kunden die volle Kontrolle darüber haben könnten, wann, wo und wie das Geld ausgegeben wird.

Im BIZ-Jahreswirtschaftsbericht 2022 heißt es: „Neue Funktionen wie Programmierbarkeit, Zusammensetzbarkeit und Tokenisierung sind keine Domäne von Kryptowährungen, sondern können stattdessen auf digitalen Zentralbankwährungen aufgebaut werden.“

Weiter heißt es in dem Bericht: „Die Industrie könnte von CBDCs profitieren, die ein dezentrales System unterstützen könnten, indem sie regulierten Finanzinstituten die Ausgabe von programmierbarem Geld ermöglichen.“

Genau das bereitet die EZB vor. Die Statements über Bargeld sind nur Beruhigungspillen.

 

 

EZB klagt über Zunahme von Bargeld während Einführung des digitalen Euro