Die Bundesregierung plant eine enorme Neuverschuldung, was auch Anleiherenditen und damit Bauzinsen steigen lässt. Für viele wird der Immobilienkauf dadurch unerschwinglich – vor allem bei geringerem Eigenkapital.
Die Bundesregierung plant für das laufende Jahr eine Rekordverschuldung – mit spürbaren Folgen für Menschen, die ein Haus bauen oder eine Wohnung kaufen möchten. Denn durch die Verschuldung steigen die Renditen für Bundesanleihen und damit auch die Bauzinsen. Der Traum vom Eigenheim wird so für viele zunehmend unerschwinglich. Dabei könnte die Schuldenlast noch deutlicher ansteigen als schon bisher geplant. Dies würde die Bauzinsen weiter in die Höhe schießen lassen.
Kanzler Friedrich Merz, Finanzminister Lars Klingbeil und die Koalitionsfraktionen verhandeln derzeit im Bundestag über den Bundeshaushalt. Geplant sind Ausgaben von 503 Milliarden Euro, ein Plus von 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Davon sollen über 81 Milliarden Euro durch neue Kredite finanziert werden, zusätzlich fließen mehr als 60 Milliarden Euro aus schuldenfinanzierten Sondertöpfen in Infrastruktur, Verteidigung und Sozialleistungen. In den Verhandlungen zum Sondervermögen Mitte März ließ man sich sogar ein Hintertürchen offen, um die Schulden noch weiter, auf satte 1,7 Billionen Euro, in die Höhe zu treiben.
In dieser Woche lieferte Bundesfinanzminister Lars Klingbeil seinen ersten Haushaltsentwurf. In diesem lässt sich eine deutliche Priorität erkennen. Die milliardenschwere Neuverschuldung wird im regulären Bundeshaushalt vor allem für eine Ausweitung von Sozialtransfers genutzt. Diese expansive Ausgabenpolitik hat direkte Auswirkungen auf die Kapitalmärkte. Bereits im März führten entsprechende Ankündigungen zu einem starken Anstieg der Renditen deutscher Bundesanleihen, dem größten Tagesanstieg seit 1990. Seither verharren die Zinsen auf hohem Niveau.
Für angehende Immobilienkäufer bedeutet das: Auch ihre Kredite verteuern sich. Denn Banken refinanzieren Baukredite häufig über sogenannte Pfandbriefe – durch Immobilien abgesicherte Anleihen, deren Zinssätze sich eng an den Bundesanleihen orientieren. Steigen die Anleihezinsen, steigen auch die Pfandbrief- und damit die Bauzinsen. Derzeit liegen die Bauzinsen für zehnjährige Darlehen bei rund 3,5 Prozent, deutlich höher als in den vergangenen fünf Jahren. Für viele private Haushalte bedeutet das: Ohne ausreichendes Eigenkapital wird der Immobilienkauf noch schwieriger.
Die Schuldenpolitik treibt den Bauzins in die Höhe – das Eigenheim wird immer unbezahlbarer