Impfungen, Stromverbrauch, Finanzen, Zugtickets und Autozulassung: Das sind nur einige Punkte, die in der ID-App künftig digital zusammengefasst werden – für jeden einzelnen Bürger.
Die Identität der EU-Bürger wird derzeit digitalisiert. Der Prozess läuft schleichend, aber durchaus erfolgreich. Vor allem Österreich ist mit seiner ID Austria bereits sehr weit, wobei die angebliche „Freiwilligkeit“ zunehmend abgebaut wird. 2026 kommt dann die EU-App – TKP hat am Montag darüber berichtet.
Die Möglichkeiten, und damit auch das Missbrauchspotenzial dieser Technologie, sind „unbegrenzt“, sagt ein Vertreter des Unternehmens Ubiqu, das laut eigenen Angaben führend beim Thema digitale Identität ist.
In einem kurzen YouTube-Video (siehe unten) stellt ein Mitglied des Unternehmens die „unbegrenzten Möglichkeiten“ vor, die das kommende EU-Programm eröffnet. Entscheidend ist hier auch das neue „eIDAS 2.0“, die EU-Verordnung von 2024, die die Grundlage zur Schaffung einheitlicher digitaler Identitäten in der EU bildet.
Der Telegram-Account Plandemia hat den Bericht recherchiert. Der anonyme Account schreibt dazu:
„Die ID-Tyrannei ist die zunehmende eigentliche Gefahr, unter der sich die anderen erst finden oder aber in einer langfristig betrachteten Bedrohung als ‚an sich‘ geringer erscheinen. Meiner Meinung nach sollte sich die gesamte kritische Szene dahingehend im Sinne dieses großen zu vermeidenden Ziels vereinen und sich ebenso maximal effektiv auf diese Sache vordergründig konzentrieren, mit verbesserter Struktur und somit auch mächtigeren Aktionen. Da geht dann De-Banking noch besser zumal das „alternative“ Krypto-Zeugs demnächst voll kontrolliert wird auch, Stichwort „Spenden“ für unabhängige Medien und so auch. Veranstaltungen, Demos – alles im Endeffekt damit im Keim erstickbar. Wie gesagt: Damit steht und fällt alles, vor allem auch weil es der Szene nahezu alles an Möglichkeiten nehmen kann – sie sollte sich darauf vereint und maximal konzentrieren denke ich.“
Dazu eine kurze Analyse einiger Punkte, um die „unbegrenzten Möglichkeiten“ der digitalen Identität zu verstehen.
Industrie
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- Smart Meter: Smarte Zähler erfassen Stromverbrauch und können mit einer digitalen Identität verknüpft werden, um den Zugang zu Daten oder Abrechnungen zu sichern.
- Digitaler Produktpass: Dieser dokumentiert Produktinformationen (z. B. Herkunft, Nachhaltigkeit) digital, wodurch Lieferketten lückenlos überwacht werden können.
- Wartungsberichte: Die digitale ID kann auch den TÜV-Bericht eines Autos erfassen.
- Lieferketten: Eine EUDI-Wallet könnte Lieferkettenakteure identifizieren und Transaktionen nachverfolgen.
- Herkunftsbeweis: Digitale Nachweise der Herkunft (z. B. für Lebensmittel oder Rohstoffe) können standardisiert und über Ländergrenzen hinweg anerkannt werden.
Plattformen
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- Internet of Things (IoT) & Digitaler Zwilling: Die Verbindung von IoT-Geräten und digitalen Zwillingen (virtuelle Abbilder physischer Objekte) sowie deren „sichere Identifikation“.
- Smart City: Smarte Städte nutzen digitale Identitäten für Dienstleistungen wie Verkehr oder Abfallmanagement.
eHealth
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- Klinisches Management: Eine digitale Identität ermöglicht jedem Arzt und jeder Klinik schnellen Zugang zur Patientenakte, da sie Interoperabilität zwischen Gesundheitssystemen fördert.
- Digitale Rezepte & medizinische Aufzeichnungen: Das neue Programm sichert die Authentizität dieser Daten und macht sie EU-weit nutzbar.
- Arztbrief & medizinische Dokumentationen: Eine EUDI-Wallet könnte diese Dokumente zentral speichern und mit Genehmigung teilen, unter Einhaltung der Datenschutzvorschriften.
- Impf- und Testpässe: Bereits im Rahmen der Pandemie eingeführt, könnten diese Pässe durch eIDAS 2.0 standardisiert und EU-weit anerkannt werden.
Finanzen
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- Digitale Versicherung und ad-hoc-Verträge: Versicherungsverträge werden in die EUDI-App integriert.
- Zahlungen & Tokenisierung: In die EU-App kann der digitale Euro aufgenommen werden.
- Vertragsmanagement: Elektronische Signaturen und Identitätsnachweise laufen künftig über die App, wodurch keine physische Unterschrift mehr erforderlich ist.
Öffentlich
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- Antragsverfahren: Bürger könnten sich mit der EUDI-Wallet für Behördendienste online authentifizieren.
- Zugangsmanagement, eRegister: Eine zentrale Verwaltung von Zugriffsrechten und Registern wird durch eIDAS 2.0 möglich, z. B. für Grundbuchämter.
- eJustice: Gerichtsverfahren könnten digitalisiert werden.
Mobilität
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- Öffentlicher Verkehr, Carsharing, Bikesharing: Tickets und Identifikation könnten über die EUDI laufen.
- Digitale Landwirtschaft: Bauern könnten digitale Identitäten nutzen, um Subventionen oder Zertifikate zu verwalten.
- Digitale Beweise: Mobilitätsbezogene Nachweise (z. B. Führerschein) werden digitalisiert und sind dann auch EU-weit vorzuzeigen.
Was die kommende EU-Überwachungsapp alles kontrollieren soll