Berlin – Die Erhöhung des Mindestlohns wird zu einem guten Geschäft – vor allem für den Staat!
Vom Lohnplus der Arbeitnehmer gehen 40 Prozent als Steuern und Abgaben an die Staats- und die Sozialkassen (Rente, Pflege etc.). Das hat der Bund der Steuerzahler für BILD errechnet.
► Konkret steigt der Mindestlohn am 1. Januar 2026 um 1,08 Euro auf 13,90 Euro pro Stunde. Bedeutet für einen Single (Vollzeit): Das Monatsbrutto erhöht sich um 186 Euro (+8,6 Prozent).
Aber: Die Einkommensteuer steigt zugleich um 37 Euro auf 171 Euro/Monat (+27,9 Prozent), die Sozialabgaben um 40 auf 521 Euro (+8,4 Prozent). Bleibt unterm Strich ein Plus um 109 Euro. Das entspricht einem Nettolohn-Anstieg um „nur“ 6,8 Prozent.
► Zum 1. Januar 2027 soll der Mindestlohn dann auf 14,60 Euro pro Stunde steigen. Ein Plus um 1,78 Euro (+13,9 Prozent) zum aktuellen Lohn. Macht beim Vollzeit-Beschäftigten 306 Euro mehr Brutto im Monat.
Aber: Davon gehen 128 Euro Steuern und Sozialabgaben ab. Bleiben unterm Strich 178 Euro mehr im Geldbeutel (+ 11,2 Prozent).
Das Institut IAB schätzt: Die Anhebung des Mindestlohns für rund sechs Millionen Beschäftigte beschert dem Staat Mehreinnahmen „von einigen Milliarden Euro jährlich“ („Handelsblatt“). Steuerexperte Matthias Warneke (52) vom Steuerzahlerbund fordert daher: „Nun ist es umso wichtiger, dass die versprochene Senkung der Einkommensteuer und der Abbau der kalten Progression zügig kommen.“
Die Bundesbürger fürchten durch das Mindestlohn-Plus noch einen zweiten Effekt: einen neuen Teuer-Schock. Laut INSA-Umfrage rechnen 76 Prozent mit steigenden Preisen.
https://www.bild.de/politik/inland/6-8-prozent-mehr-netto-aber-28-prozent-mehr-steuern-so-verdient-der-staat-am-mindestlohn-plus-6862a401de41a677fd555f8d