8. Dezember 2024

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Leo Hohenberg, Urenkel von Erzherzog Franz Ferdinand, entlarvt Krieg als Geschäftsmodell

 

Die Adelsfamilie Hohenberg ist untrennbar mit der Geschichte Österreichs verbunden. Die Ermordung von Erzherzog Franz Ferdinand löste den Ersten Weltkrieg aus. Krieg ist für Leo Hohenberg keine gangbare Lösung zur Austragung von Konflikten in dieser Welt – und er hält fest: „Was viele Leute nicht bedenken, ist, dass es kaum eine Möglichkeit gibt, so schnell so viel Geld zu machen wie in einem Krieg.“ Er selbst hat sich jüngst für Frieden und Eigenverantwortung aller Menschen starkgemacht.

Report24-Chefredakteur Florian Machl erhielt nach der historischen Rede von Leo Hohenberg (Report24 berichtete) die Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch. Als kritischer Journalist wollte er dabei nicht nur Allgemeinplätze hören, sondern hinterfragte die Position des erfolgreichen Unternehmers zu NATO-Beitritt, Ukrainekrieg und anderen Konflikten. In seiner Rede kam Hohenberg vielfach auf die persönliche Verantwortung zurück – sowohl, um sich zu informieren und zu bilden als auch, zu seiner Meinung zu stehen und diese weiterzugeben. Diese Einstellung transportierte der Urenkel von Erzherzog Franz Ferdinand auch in diesem kurzen Interview.

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Krieg, so Leo Hohenberg, ist völlig ineffizient:

Und was viele Leute nicht bedenken, ist, dass es kaum eine Möglichkeit gibt, so schnell so viel Geld zu machen wie in einem Krieg. Es gibt hier sehr große, sehr mächtige Organisationen, die ein großes Interesse haben, ihren Shareholder Value zu erhöhen. Das hat, glaube ich, schon Truman gesagt, dass der militärisch-industrielle Komplex hier einen sehr großen Einfluss auf die Politik hat. Und ich glaube, dass zumindest die Verlängerung von Kriegen im Interesse von sehr vielen Menschen liegt, die damit einfach sehr viel Geld machen. Ich war speziell schockiert in den letzten Jahren, wie schnell die Gesellschaft bereit war, ein ganzes Volk, ein ganzes Land völlig zu dämonisieren. Und dass der Weg an den Verhandlungstisch scheinbar schon als feindlicher Akt gilt. Das ist traurig. Man hat hier offensichtlich aus der Geschichte nicht gelernt oder will nicht lernen.

Er weist darauf hin, wie viel Kriegspropaganda betrieben wird – die selbstverständlich nicht hilfreich ist. Seiten, die früher pazifistisch gewesen wären, würden sich aktuell besonders euphorisch für den Krieg äußern.

Neutralität, im Sinne eines „sich Heraushaltens“ sei nach Ansicht Hohenbergs keinesfalls Feigheit, sondern Schlauheit.

Wenn ich mein Volk nicht in einen Krieg hineinziehen will, den vielleicht ganz andere Leute angezettelt haben als mein Volk, und dann verpflichtet bin, durch irgendwelche Verträge in diesen Krieg einzugehen, dann ist es einfach nicht sehr smart. Da ist Neutralität die smartere Variante, meiner Ansicht nach. Und was natürlich wesentlich wichtiger ist, ist, dass wir schauen, dass wir Österreich auch verteidigen können. Und uns hier auch in der Verteidigung nicht an Systeme anhängen, die von außen geleitet oder zumindest bestimmt werden.

Als Mittel, Kriege zu beenden, bringt Hohenberg die Finanzierung ins Spiel. Wenn beispielsweise die Vereinigten Staaten den Geldhahn zudrehen, wäre Frieden sowohl in der Ukraine als auch im Mittleren Osten durchaus denkbar.

Report24 berichtete vor einiger Zeit über die Äußerungen des theoretischen Thronfolgers in Österreich, Karl Habsburg, der sich wiederholt parteiisch auf die Seite der Ukraine geschlagen hat und im Prinzip für die NATO und für den Krieg wirbt. Leo Hohenberg, sein Cousin zweiten Grades, vertritt offenbar eine andere Ansicht.

Lesen Sie hierzu auch: Kaiser-Enkel Karl Habsburg: Seit 2022 laute Stimme pro NATO und gegen Ukraine-Frieden

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