8. Dezember 2024

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Glühende Mondgranite: Mysteriöse Wärmequelle verblüfft Forscher

 

In der scheinbar leblosen Mondwüste passiert etwas. Was internationale Wissenschaftler jetzt entdeckt haben, stellt viele Theorien über unseren Trabanten auf den Kopf. Eigentlich dürfte es eine solche Wärmequelle dort gar nicht geben – dennoch existiert sie. Warum ist dem so? Was steckt dahinter?

Auf der erdabgewandten Seite des Mondes, in der Region der Compton-Belkovich-Krater, haben Forscher eine wahre geologische Sensation aufgespürt: Eine gigantische Granitmasse, die beständig Wärme abstrahlt. Das Besondere daran? Nach allen bekannten Theorien sollte diese Formation gar nicht existieren können. „Wenn kein Wasser vorhanden ist, braucht es extreme Bedingungen, um Granit zu bilden. Hier haben wir ein System ohne Wasser und ohne Plattentektonik – und trotzdem existiert Granit“, erklärt Dr. Matt Siegler vom Planetary Science Institute die Brisanz der Entdeckung. Die etwa 20 Kilometer breite Struktur, vermutlich die Caldera eines uralten Vulkans, ist rund 10 °C wärmer als ihre Umgebung.

Die Wärmeabstrahlung wurde durch ein Meisterwerk moderner Weltraumtechnik nachgewiesen: Sowohl chinesische als auch amerikanische Mondsonden maßen im Mikrowellenbereich erhöhte Temperaturen unter der Oberfläche. „Die vermutete vulkanische Region Compton-Belkovich leuchtete regelrecht im Mikrowellenspektrum“, so Siegler. Bemerkenswert ist, dass die Wärme nicht von aktueller vulkanischer Aktivität stammt – der letzte Ausbruch liegt etwa 3,5 Milliarden Jahre zurück. Stattdessen sind radioaktive Elemente im Granit für die anhaltende Wärmestrahlung verantwortlich. Eine Entdeckung, die das bisherige Verständnis der Mondgeologie grundlegend in Frage stellt.

Die gängigen Theorien zur Mondentwicklung werden durch diese Entdeckung regelrecht auf den Kopf gestellt. Bisher galt der Mond als geologisch weitgehend inaktiv, als kalter, toter Gesteinsbrocken. Nun zeigt sich: Unter seiner staubigen Oberfläche verbergen sich möglicherweise noch viele weitere Überraschungen. Diese Entdeckung könnte weitreichende Folgen für die zukünftige Mondforschung haben. Wenn sich auf dem Erdtrabanten geologische Prozesse abspielen konnten, die bisher nur von der Erde bekannt waren, was bedeutet das für das Verständnis der Planetenentwicklung? Und welche weiteren Geheimnisse schlummern noch in den Tiefen des Mondes?

Die Entdeckung macht deutlich, dass selbst der nächste kosmische Nachbar der Erde noch immer für Überraschungen gut ist. Während die Menschheit sich anschickt, zum Mond zurückzukehren, zeigt er der Wissenschaft, dass seine Geheimnisse noch lange nicht alle gelüftet sind. Eines steht fest: Die glühenden Granite von Compton-Belkovich werden die Wissenschaftler noch lange beschäftigen. Künftige Mondmissionen könnten genau diese Region ins Visier nehmen, um dem Rätsel der unmöglichen Gesteine auf den Grund zu gehen. Die Geschichte der Mondforschung ist jedenfalls um ein faszinierendes Kapitel reicher.

 

Glühende Mondgranite: Mysteriöse Wärmequelle verblüfft Forscher